WORT FASTEN
Was soll das sein, wie geht das? Und warum überhaupt?
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Die meisten Menschen gebrauchen Phrasen, Floskeln, Modewörter, ohne lange darüber nachzudenken. Sprache sollte aber möglichst nicht phrasen- und floskelhaft sein, sondern Dinge präzise mitteilen und Ausdruck der sprechenden Persönlichkeit sein. Deshalb einmal ganz bewusst auf die eigenen Sprechgewohnheiten achten – oder andere bitten, das zu tun. So entsteht vielleicht auch bei anderen die Bereitschaft, über Sprachgewohnheiten nachzudenken.
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Man verzichtet auf negative Wertungen, verletzende Aussagen und persönliche Vorwürfe. Manches äußert man impulsiv, ohne es so zu meinen. Doch ist so ein Satz erst einmal raus, ist das Unheil schon angerichtet. Kritik also entweder sachlich und behutsam äußern und ohne das Gegenüber runterzumachen, oder einfach mal gar nichts sagen. Auch das ist ein positives Signal für andere, es doch ähnlich zu machen.
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Konsequent für einige Zeit Themen vermeiden, zu denen jeder gerne seinen Senf dazugibt, bei denen aber die Emotionen leicht hochkochen. Stattdessen auch mal in Ruhe über das Thema nachdenken. Gern auch gemeinsam mit anderen.
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Sich in Diskussionsrunden nicht zu allem und jedem äußern, sondern nur dort, wo man wirklich etwas Wichtiges mitzuteilen hat, wo man sich wirklich auskennt, wo der eigene Redebeitrag die anderen weiterbringen könnte. Das werden die anderen Diskussionsteilnehmer zu schätzen wissen – und sich selbst daran halten.
- Zeitverzögert sprechen und eine stille Minute einlegen, bevor man sich zu etwas äußert – besonders, wenn man sich gerade ärgert. Dampf ablassen bringt nur scheinbar Entlastung: Man selbst fühlt sich danach zwar besser, aber dafür baut sich jetzt bei anderen Menschen Ärger auf. Das betrifft auch Posts in sozialen Netzwerken. Vor dem Veröffentlichen lieber noch einmal lesen, ein paar Minuten warten und sich fragen, ob man damit Unheil anrichten könnte. Wenn andere das auch so machen, wäre der allgemeine Umgangston viel ruhiger und höflicher.
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Einfach mal abschalten, wo das permanente Gequassel anderer auf uns eindringt – den Fernseher zum Beispiel, das Radio oder Podcasts. Abschalten und die wohltuende Ruhe genießen. Die Befreiung vom Lärm kommt allen zugute.
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Vielleicht kann man auch einmal ein ganzes Wochenende schweigend verbringen. Einfach um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es ist, nichts zu sagen. Damit niemand in der Familie oder im Freundeskreis eingeschnappt ist, darf man es den anderen aber vorher gern mitteilen.
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Und auch das gehört zum Wortfasten: Anderen nicht ins Wort fallen, sondern sie ausreden lassen und sorgfältig zuhören. Überhaupt wird die Kunst des Zuhörens kultiviert, wenn man selbst weniger redet. Wer anderen zuhört, findet auch selbst aufmerksame Zuhörer.
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