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Bären und Wissenschaftler sind sich einig:

Bärlauch ist gesund!

Er sieht Maiglöckchen zum Verwechseln ähnlich, riecht nach Knoblauch und gehört (noch) nicht zur Top 5 in den Gemüsef.chern Deutschlands: der Bärlauch. Doch warum heißt der Bärlauch eigentlich „Bärlauch“? Was wie zufällig gewählt klingt, kommt jedoch nicht von ungefähr: Auch der wissenschaftliche Name Allium ursinum bedeutet wörtlich übersetzt „Bärlauch“. Er wird darauf zurückgeführt, dass wild lebende Bären im Frühjahr instinktiv viel Bärlauch fressen und dabei von seiner blutreinigenden, belebenden Wirkung profitieren – sozusagen der innere Frühjahrsputz nach dem langen Winterschlaf. Der Naturbeobachtung folgte die Wissenschaft: Bärlauch, so weiß man heute sicher, verfügt über zahlreiche Inhaltsstoffe, die ihn wertvoll auch für die menschliche Gesundheit machen.

Welche Inhaltsstoffe hat Bärlauch?

Bärlauch enthält unter anderem schwefelhaltige ätherische Öle, Vitamin C, Eisen und Magnesium. Er regt den Stoffwechsel an und fördert die Verdauung. Außerdem wird ihm eine blutreinigende, desinfizierende und allgemein belebende Wirkung nachgesagt. Ferner soll er sich bei Arteriosklerose und Bluthochdruck positiv auswirken und den Cholesterinspiegel senken. Natürlich ersetzt Bärlauch nicht eine ggf. notwendige ärztlich verordnete Medikation. Doch unterstützend kann er schon wirken, wenn man etwa im Rahmen einer einmonatigen Bärlauchkur im Frühjahr täglich eine Handvoll der Blätter zu sich nimmt.

Der Geruch, den die Blätter beim Zerkleinern oder Zerreiben verströmen, ist ein deutlicher Hinweis auf die nahe Verwandtschaft des Bärlauchs mit dem Knoblauch. Anders als beim Knoblauch werden beim Bärlauch allerdings ausschließlich die Blätter verspeist.

WO FINDET MAN BÄRLAUCH?

Man kann Bärlauch auch anpflanzen und aus dem Garten ernten. Doch vielerorts wächst er auch in der freien Natur. Dort bevorzugt der Bärlauch kalkhaltige, nicht zu trockene Böden. Er mag den Halbschatten und wächst von Ende März bis Anfang Mai in Laubwäldern. Im Süden und Westen Deutschlands findet man ihn häufiger als im Norden und Osten. Wer ihn wild sammeln möchte und einen Standort kennt, sollte ein paar Dinge beachten:

Jeder darf Bärlauch in den Wäldern in haushaltsüblichen Mengen ernten – außer in Naturschutzgebieten.

Bitte die Pflanze nicht mit Stumpf und Stiel ausreißen, sondern von jeder Pflanze nur ein paar Blätter abtrennen. Am intensivsten schmecken die Blätter vor der Blüte.

Den selbst geernteten Bärlauch wie alles in der Natur Gesammelte (z. B. Beeren oder Pilze) vor der Verarbeitung gründlich unter fließendem Wasser reinigen.

Die Blattform ähnelt der von Maiglöckchen, Herbstzeitloser und Aronstab – drei Pflanzen, die im Unterschied zum Bärlauch giftig sind. Der knoblauchartige Geruch, der beim Zerreiben der Bärlauchblätter zwischen den Fingern entsteht, weist den Bärlauch jedoch eindeutig als solchen aus. Wer ganz sicher gehen will, pflückt den Bärlauch nicht selbst, sondern kauft ihn auf dem Wochenmarkt oder im gut sortierten Gemüsehandel oder baut ihn selbst an.

Was macht man mit Bärlauch?

Aus Bärlauch lassen sich zahlreiche ebenso leckere wie gesunde Speisen herstellen. Von der Bärlauchbutter über ein herzhaftes Bärlauchpesto bis hin zu einem kernig-frischen Bärlauchquark und einem feinwürzigen Brotbelag aus geschnittenem Bärlauch ist alles denkbar. Wichtig: Getrocknet oder gekocht bü.t der Bärlauch aufgrund der Flüchtigkeit der ätherischen Öle schnell sowohl sein Aroma als auch seine Wirksamkeit ein. Am besten also frisch verwenden (oder portionsweise einfrieren und später nach Bedarf auftauen). In der Digitalausgabe der profil finden Sie Rezeptanregungen, die wir für Sie ausprobiert haben.

Bärlauch selbst anpflanzen

Nicht jeder hat das Glück, in seiner Nähe einen Wald mit Bärlauchbeständen zu haben. Doch auf den frischen, selbst geernteten Bärlauch muss man trotzdem nicht verzichten. In Gartenfachmärkten, bei Internetanbietern und auch auf Wochenmärkten kann man Bärlauchpflanzen als Topfware kaufen. Der Bärlauch lässt sich dann mühelos in den Garten auspflanzen. Wer keinen Garten hat, kann den Bärlauch auch auf Balkon oder Terrasse oder selbst auf der Küchenfensterbank kultivieren.

Die sichere Alternative

Wer sich mit Bärlauch aus dem Fachmarkt oder vom Wochenmarkt versorgt, umgeht die leidige Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen, Herbstzeitloser oder Aronstab. Auch muss man sich bei gekaufter Topfware keine Sorgen machen, dass z. B. Eier des Fuchsbandwurms an den Blättern haften können. Diese Gefahr ist zwar auch bei Wildsammlung nur sehr gering, doch sicher ist sicher.

Bärlauch selbst ziehen

Den Bärlauchsamen kann man an den verwelkten Blütenständen selbst gewinnen oder aber im Fachhandel kaufen. Es ist allerdings ein wenig Geduld gefragt, denn es kann bis zu zwei Jahre dauern, bis die Samen keimen. Geben Sie die Samen direkt in die Gartenerde, dort sind sie besser aufgehoben als im kleinen Anzuchttopf. Wenn Sie einen Topf verwenden, sollte dieser groß und tief sein (40 cm Tiefe). Ausgesät wird Bärlauch im Sommer und Herbst. Die Samen sollten frisch sein und keinesfalls länger gelagert werden als ein halbes Jahr.

Eine weitere Vermehrungsmöglichkeit besteht über die Bärlauchzwiebel. Da Bärlauch sich mit den Jahren stark vermehrt, kennen Sie vielleicht jemanden, der oder die gern ein paar Bärlauchpflanzen aus dem Garten abgeben würde und Ihnen einige ausgegrabene Zwiebeln überlässt. Setzen Sie die ausgegrabenen Zwiebeln im August oder September ca. 15 cm tief in Ihrem Garten ein. Zwischen Ausgraben und Eingraben sollten höchstens ein, zwei Tage vergehen, um ein Austrocknen der Zwiebel zu verhindern. Bei dieser Vermehrungsmethode wird die Pflanze bereits im nächsten Frühjahr kraftvoll sprießen.

Geeignete Standorte

Bärlauch sollte nicht zu sonnig und nicht zu trocken stehen. In der Natur gedeiht er vor allem in Laubwäldern, die im Frühjahr Halbschatten spenden. Der Boden sollte überwiegend feucht sein. Bärlauch liebt übrigens Kalkböden – geben Sie also gern etwas Kalk (zerbröselte Eierschale) in die Erde. Die fertige Pflanze hat eine Wuchshöhe von 20 bis 40 cm und benötigt in der Breite bis zu 20 cm. Ist der Bärlauch erst einmal gut angewachsen, breitet er sich von alleine aus und bildet dabei im Laufe der Jahre ganze Bärlauchteppiche.

Bärlauch-Rezepte

Bärlauch entfaltet sein volles Aroma am besten frisch zubereitet. Deshalb: Bärlauch bitte nicht kochen oder trocknen! Wenn Sie mehr Bärlauch haben, als Sie essen können, empfiehlt sich das Einfrieren. Falls Sie Bärlauch aus Wildsammlung verwenden, spülen Sie die Blätter bitte vor dem Zubereiten gründlich ab.

Hier unsere vier Bärlauchklassiker – schnell zubereitet für den frischen und gesunden Frühlingsgenuss! Die Zutaten sind – je nach Appetit – für zwei bis vier Portionen berechnet. Bis auf die Bärlauchbutter. Die dürfte auch für mehr Personen reichen.

Bärlauchbutter

  • 250 g raumwarme und geschmeidige Butter
  • 1 große Handvoll Bärlauchblätter
  • etwas Salz

Zerhacken Sie die Bärlauchblätter, geben Sie die Butter und das Salz hinzu, verkneten Sie die Zutaten – fertig! Das geht prima von Hand oder mit dem Küchenmixer. Die Bärlauchbutter eignet sich hervorragend als aromatische Grillbeilage oder als frisch-würziger Brotaufstrich. Oder genießen Sie sie auf heißen Kartoffeln oder zu Nudeln!

Wenn Sie eine vegane Alternative bevorzugen, verwenden Sie statt der Butter reine Pflanzenmargarine. Aufgepasst: Normale Margarine kann auch tierische Fette oder Säuerungsmittel tierischer Herkunft wie Molke enthalten.

Bärlauchquark

  • 250 g Speisequark
  • 1 große Handvoll Bärlauchblätter
  • etwas Salz

Hacken Sie die Blätter fein und geben Sie sie mit etwas Salz unter den Quark. Fertig! Passt ausgezeichnet zu Pellkartoffeln oder als herrlich frischer Brotaufstrich. Die Würzrichtung können Sie nach Geschmack zusätzlich variieren, z. B. durch Zugabe anderer Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch oder Dill oder auch von etwas frisch gemahlenem Pfeffer. Wenn Sie Pfeffer hinzugeben, schmecken Sie vorsichtig ab, denn die Bärlauchblätter haben bereits von Natur aus eine gewisse Schärfe.

Als vegane Quark-Alternativen bieten sich Produkte auf Mandel-, Cashewkern- oder Sojabohnenbasis an.

Bärlauchpesto

  • 2 große Handvoll Bärlauchblätter
  • 100 g Parmesan oder Pecorino
  • 100 g Cashewkern-Bruch (oder Pinienkerne)
  • 3 EL Olivenöl
  • etwas Salz (zurückhaltend salzen, denn der Käse bringt ja schon Salz mit)

Alle Zutaten fein hacken oder im Mixer zerkleinern und das Olivenöl hinzugeben. Klassischerweise nimmt man Pinienkerne, doch Cashewkern-Bruch ist deutlich preiswerter und eignet sich geschmacklich ebenfalls gut. Für eine besonders frische Note können Sie das Pesto mit einem Schuss Zitronensaft und einem Teelöffel Honig verfeinern. Geben Sie das fertige Pesto auf die frisch gekochten Spaghetti oder genießen Sie es auf geröstetem Brot.

Für die vegane Alternative ersetzen Sie den Käse durch entsprechend mehr Cashewkern-Bruch bzw. Pinienkerne. Und statt Honig nehmen Sie einfach etwas Agavendicksaft.

Bärlauchsuppe

  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 3 bis 4 große Kartoffeln
  • 1/2 Sellerieknolle
  • 1 große Handvoll Bärlauchblätter
  • 200 ml Sahne
  • 600 ml Gemüsebrühe
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer, Muskat nach Geschmack

Hier kocht der Bärlauch natürlich nicht mit. Er wird erst kurz vor dem Servieren hinzugegeben. So bewahrt er seine vollen Aromen. Und so geht’s: Zwiebeln, Sellerie und Kartoffeln klein schneiden und in etwas Olivenöl andünsten, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Anschließend Gemüsebrühe hinzugeben und garkochen. Zum Schluss die Sahne und den fein gehackten Bärlauch hinzugeben und alles fein pürieren.

Für die vegane Alternative gibt es sahneähnliche Produkte auf Basis von Soja, Dinkel, Mandeln, Hafer, Reis und Kokosnuss.

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