Warum uns Krisen klüger, kreativer und stärker machen können
Krisen haben neben allem Anstrengenden oder gar Bedrohlichen mitunter auch etwas Gutes: Sie können uns dazu bewegen, uns selbst auf den Prüfstand zu stellen. Das führt oft zu überraschenden Erkenntnissen und kann Wege in die Zukunft ebnen, an die wir zuvor nicht gedacht haben und die zu gehen wir uns niemals zugetraut hätten.
Tipps
Denkt man etwa an das letzte Weihnachtsfest zurück, so werden viele Menschen es anders gefeiert haben als in den Vorjahren. Stiller, vielleicht besinnlicher – auf jeden Fall mit weniger Stress und Hektik. Das macht den Kopf frei. Natürlich hätte man sich dazu lieber aus freien Stücken und nicht unter Zwang entschieden, aber es war nun einmal so – und alle haben versucht, für sich das Beste daraus zu machen. Das Beste ist in Krisensituationen natürlich nicht das, was unter normalen Umständen möglich, machbar und wünschenswert wäre. Stattdessen ist es das nach Lage der Dinge maximal Erreichbare. Sich damit zu bescheiden (sich aber auch nicht mit weniger zufrieden zu geben), erscheint klug.
Immer das Beste daraus machen
Das Beste aus einer Sache zu machen könnte der Leitsatz jeder Krisenbewältigung sein, ganz gleich, ob die Krise uns im Privaten oder im Beruflichen antrifft. Man wird mit etwas Unvorhergesehenem konfrontiert, ist zunächst vielleicht überfordert und weiß nicht recht, was man tun soll. Nach dem ersten Schock kommt dann der Moment, an dem eine gewisse Ruhe einkehrt: Man versucht die Lage zu analysieren und prüft, welche Mittel man mobilisieren kann, um aus der Sache heil und vielleicht sogar mit einem persönlichen Zugewinn herauszukommen. Wie gesagt: Es geht um das nach Lage der Dinge maximal Erreichbare. Schauen wir uns die Alltagspraxis an.
Vertrautes neu entdecken
Viele Menschen mussten in den vergangenen zwölf Monaten auf den gewohnten Urlaub verzichten – man konnte nicht wiegeplant in den Süden fliegen, eine Kreuzfahrt machen, fremde Länder durchstreifen oder mal eben zu einem Kurztrip über den Atlantik starten. Es ging einfach nicht. Freie Tage aber hatte man trotzdem. Was machte man mit ihnen? Man verbrachte sie zu Hause, entrümpelte Keller oder Dachboden, renovierte vielleicht die Wohnung, unternahm Ausflüge in die nähere Umgebung, entdeckte dabei Neues im vermeintlich vertrauten Umfeld. Der Verzicht nimmt nicht nur, er gibt uns auch etwas: die Wiederentdeckung der Nähe und des Einfachen. Könnte man doch mitnehmen für die Zukunft!
Offen für neue Wege
Ein weiteres Beispiel ist die Neuorganisation unseres Lebens durch digitale Hilfsmittel. Ob Distanzunterricht für die Kinder und Lehrkräfte oder der Einzug ins Homeoffice für viele Berufstätige: Quasi aus dem Stand heraus wurden Kräfte abgerufen, wurden Mittel und Methoden entwickelt und genutzt, an die man vorher niemals ernsthaft gedacht hätte.
Viele Arbeitgeber und auch viele Beschäftigte hätten, wäre nicht die Notwendigkeit plötzlich da gewesen, das Homeoffice- Modell niemals im großen Stil für eine lebbare Alternative gehalten. Doch dann erwies sich: in vielen Fällen funktionierte es auf Anhieb.
Ähnlich die Schulen: Unterricht ohne Schulbesuch? Als Normalfall vor einem Jahr noch unvorstellbar. So aber fanden Eltern, Kinder und Lehrkräfte sich unversehens ins kalte Wasser geworfen und stellten überrascht fest, dass man ja schwimmen konnte – vielleicht nicht immer perfekt, aber es ging. Das Element des Neuen erwies sich nach einer kurzen Phase des Erschreckens als tragfähig. Und manchmal konnte es auch richtig Spaß machen. Diese Einsicht, dass es immer auch irgendwie anders geht, wenn gewohnte Wege nicht gangbar sind, sollten wir unbedingt mitnehmen in die Zukunft.
Was hier geschehen ist und laufend auch noch geschieht, ist nichts weniger als ein gewaltiger geistiger Wandel: Man befreit sich – wenn hier auch zunächst unter Druck von außen – von überkommenen Mustern, lernt zu improvisieren und dabei neue Perspektiven zu entdecken. Dieses Improvisationstalent, diese Fähigkeit, im Kopf umzuschalten und bislang ungenutzte Reserven zu mobilisieren, nennt man auch Kreativität. Sie schlummert im Grunde in uns allen und erschließt neue Ideen auch für das Zusammenleben. Vielleicht sollten wir sie künftig öfter nutzen für uns und andere.

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