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Die unterschätzte Gefahr

So schützen Sie sich effektiv vor Borreliose und FSME!

Sie warten auf Gräsern und niedrigen Sträuchern, um bei nächstbester Gelegenheit ein Wirtstier zu kapern. Das können Wildtiere sein, Hunde oder eben auch Menschen. Einmal dort gelandet, stechen sie in die Haut ihrer Opfer, um sich mit Blut vollzusaugen. Durch das Blutsaugen vergrößern sie sich deutlich. Haben sie ihren Blutbedarf nach einigen Tagen des Saugens gestillt (weibliche Tiere können bis zu 14 Tage saugen), lassen sie sich wieder fallen. Die Rede ist von Zecken, kleinen Tierchen aus der Klasse der Spinnentiere. Doch so klein sie sind, so gemein sind sie auch. Sie können durch ihren Biss Krankheiten übertragen, darunter die gefährliche FSME (Frühsommer- Meningoenzephalitis) und die ebenfalls heimtückische Borreliose. Wir sagen Ihnen, worauf Sie besonders achten sollten, um Ihr persönliches Risiko zu minimieren.

Was passiert beim Zeckenbiss?

Beim Biss oder Stich sondert die Zecke (auch als Gemeiner Holzbock bekannt) ein Sekret ab. In diesem Sekret befinden sich neben gerinnungs- und entzündungshemmenden Wirkstoffen auch Krankheitserreger wie das FSME-Virus oder das Bakterium, das die sogenannte Lyme-Borreliose auslöst. Das FSME-Virus wird sofort beim Stich übertragen. Doch die Übertragung der Erreger der Borreliose findet nicht sofort statt, sondern erst nach einigen Stunden (man geht von mindestens acht bis zwölf Stunden nach dem Biss bzw. Stich aus), ist es äußerst wichtig, sich im Sommer regelmäßig nach Zecken abzusuchen – oder sich absuchen zu lassen, denn Zecken können sich in Körperregionen niederlassen, die Sie selbst nicht im Blick haben.

FSME: Vorbeugend impfen lassen

Eine FSME-Infektion äußert sich zunächst durch grippeähnliche Symptome. In vielen Fällen ist die Sache damit zum Glück ausgestanden. Doch es gibt schwere Verläufe, bei denen das zentrale Nervensystem sowie die Hirnhaut angegriffen werden. In dieser schweren Form kann eine FSME sogar zum Tode führen. Die Erkrankung kann kaum behandelt werden, deshalb ist Vorbeugung durch Impfung so wichtig. Als Risikogebiete gelten derzeit u. a. Süddeutschland, Österreich, Polen, die Küsten Südschwedens einschließlich der vorgelagerten Inseln und das Baltikum (in Höhen über 1.000 Metern kommen Zecken jedoch nicht vor). Wer in einem dieser Gebiete lebt oder dort Urlaub machen möchte, sollte sich gegen FSME impfen lassen. Die Kosten für die Impfung übernimmt die pronova BKK für Sie.

Borreliose: Bei erstem Verdacht unbedingt den Arzt aufsuchen

Die Borreliose-Erreger sind in der gesamten nördlichen Hemisphäre stark verbreitet. Die durch eine Infektion hervorgerufene Krankheit bezeichnet man auch als Wanderröte. Das rührt daher, dass bei einer Vielzahl der Infektionen sich vier bis sechs Wochen nach dem Stich eine charakteristische Hautrötung zeigt, die ihren Ort verändert. Es können begleitend auch hier grippeartige Symptome auftreten. Dies geschieht jedoch nicht immer, weswegen die Borreliose im Anfangsstadium, in dem sie am besten behandelt werden könnte, oft übersehen wird. Generell gilt der labortechnische Nachweis als sehr schwierig. Die Diagnose Borreliose kommt daher oft nur auf dem Weg des Ausschlussverfahrens zustande: Andere zur Symptomatik passende Krankheiten werden nach und nach ausgeschlossen, bis mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit die Borreliose übrigbleibt. Besteht ein hinreichender Verdacht, kommt man um eine Behandlung mit einem Antibiotikum nicht herum. Da eine unbehandelte Borreliose zu schweren, chronischen Krankheitsbildern führen kann, ist eine rasche antibiotische Behandlung auch bei unsicherem Laborbefund in jedem Fall begründet. Eine vorbeugende Impfung wie bei FSME ist nicht möglich. Um es gar nicht erst zu einer Borreliose kommen zu lassen, ist es sinnvoll, einige Verhaltensregeln zu beachten.

Strategien gegen Zecken

Die üblichen Ratschläge lesen sich wie folgt: Man sollte nicht durch hohes Gras streifen, denn dort halten sich Zecken besonders gern auf. Die Kleidung sollte dicht geschlossen sein, bei langen Hosen und langen Ärmeln. Socken und geschlossene Schuhe schützen die Fü.e. Helle Kleidung ist geeigneter als dunkle, weil man Zecken auf ihr leichter erkennt, sodass man eine Verschleppung der Plagegeister ins Haus vermeiden kann. Andererseits: Wer läuft schon im Sommer dicht verpackt in der Natur herum? Besser ist es, routinemäßig zweimal täglich den ganzen Körper inklusive der Kopfbehaarung nach Zecken abzusuchen. Zecken wandern über den Körper, bis sie eine Stelle gefunden haben, die ihnen geeignet erscheint. Juckreiz kann ein erster Hinweis darauf sein, dass sich gerade eine Zecke niedergelassen hat. Am besten schauen Sie sich die Hautstelle an, an der der Juckreiz auftritt. Aufmerksamkeit ist die allerbeste Vorbeugung.

Wie entfernt man Zecken?

Zecken entfernen Sie am besten mit einer speziellen Zeckenzange oder einer Zeckenkarte. Die Karten haben kleine Aussparungen, mit denen das Tier perfekt erfasst wird. Packen Sie es mit der Karte oder Zange direkt am Kopf und ziehen Sie es einfach gerade und schnell und vor allem vollständig heraus. Zecken haben übrigens kein Gewinde, das oft empfohlene Drehen im Uhrzeigersinn ist also unsinnig. Niemals dürfen Sie Klebstoff, Öl oder Benzin oder andere chemische Substanzen auf die Zecke auftragen – vielleicht löst sie sich dann, aber nicht, ohne vorher einen kräftigen Schwall des krankmachenden Speichels in Ihren Körper abgesondert zu haben. Wenn Sie die Zecke herausgezogen haben, töten Sie sie und desinfizieren Sie die Einstichstelle. Wenn Sie Hund oder Katze haben, suchen Sie bitte auch ihr Haustier regelmäßig sorgfältig ab und verfahren Sie so wie oben beschrieben.

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