AU BACKE!
Die Antwort scheint einfach: ab zur nächsten Zahnarztpraxis. Doch was, wenn gerade keine erreichbar ist?
Zahnnotfälle kommen eigentlich immer ungelegen, da genügt schon ein versehentlicher Biss auf einen Kirschkern. Genauso kann der Notfall infolge eines Sturzes oder eines Sportunfalls eintreten. Was ist zu tun? Zwar gibt es den zahnärztlichen Notdienst, dennoch kann eine schnelle, professionelle Versorgung am Wochenende oder auf Reisen manchmal schwierig sein. Wir geben Erste-Hilfe-Tipps gegen starke Schmerzen, zum Erhalt eines abgebrochenen Zahns oder auch bei einem Verlust von Krone oder Inlay. Für alle genannten Fälle gilt: anschließend so schnell wie möglich um eine zahnärztliche Versorgung kümmern.

Zahnschmerzen lindern
Wenn es nicht anders geht, können Sie zu Schmerzmitteln wie Ibuprofen greifen. Halten Sie sich jedoch an die Dosierungsanweisung und vermeiden Sie die Einnahme über einen längeren Zeitraum. Wer nicht gleich zum Arzneimittel greifen will, kann auch bewährte Hausmittel ausprobieren: Kühlen Sie die betroffene Stelle von außen mit Eis oder einem Kühlpad (zum Schutz der Haut unbedingt in ein Tuch gewickelt) oder drücken Sie ein Glas mit kaltem Wasser vorsichtig an die Wange. Mundspülungen mit lauwarmem Kamillen-, Pfefferminz-, Salbeitee oder mit Salzlösungen haben eine entzündungshemmende Wirkung.
Zahnbruch – und was jetzt?
Ruhe bewahren und umgehend handeln: Ein komplett herausgebrochener Zahn oder ein großes Zahnstück können in vielen Fällen wieder eingesetzt oder mit einem Spezialkunststoff angeklebt werden. Dafür den Zahn am besten in eine Zahnrettungsbox legen, die spezielle Zellnährlösung schützt den Zahn vor dem Austrocknen. Notfalls kann der Zahn in isotone Kochsalzlösung, H‑Milch oder Speichel gelegt werden. Nicht in Wasser lagern oder trocken aufbewahren!
Den Zahn nie an der Wurzel, sondern nur an der Krone anfassen und keinesfalls versuchen, ihn zu reinigen oder selbst wieder einzusetzen. Bei Zahnabbruch: Beißen Sie auf ein sauberes Stofftaschentuch oder ein steriles Verbandsmaterial, um zu verhindern, dass im Mund befindliche Bakterien über die Bruchstelle in den Zahn gelangen. Zusätzlich die Wange an der Stelle kühlen, das lindert Schmerzen und hilft gegen Schwellungen.
Was tun beim Verlust von Zahnersatz?
Nach einem Verlust von Krone oder Inlay ist der betroffene Zahn oft äußerst empfindlich. Essen Sie zur Sicherheit nur weiche Speisen und vermeiden Sie das Kauen in dem Bereich. Nehmen Sie den Zahnersatz mit zum Zahnarzttermin, in vielen Fällen ist ein Wiedereinsetzen möglich.
Tipp: Vor geplanten längeren Auslandsaufenthalten – insbesondere in Ländern ohne gute zahnärztliche Versorgung – empfiehlt es sich, vorsorglich die Zähne noch einmal checken zu lassen.
Jährliche Vorsorge:
Regelmäßige Zahnkontrollen schon von klein auf sind wichtig für ein gesundes Gebiss. Kinder und Jugendliche von sechs bis achtzehn Jahren sollten zweimal jährlich zur Zahnkontrolle, Erwachsene mindestens einmal jährlich. Die Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen übernehmen wir. Denken Sie dabei auch an das Zahn-Bonusheft: hier werden ab dem zwölften Lebensjahr die Untersuchungen eingetragen, welche später als Nachweis für den Anspruch auf erhöhte Zuschüsse zum Zahnersatz dienen.
Fissurenversiegelung:
Die Versiegelung von Zahnrillen und Vertiefungen, sogenannten Fissuren, bei Kindern und Jugendlichen zwischen dem sechsten und siebzehnten Lebensjahr hilft dabei, das Kariesrisiko erheblich zu senken. Deshalb übernehmen wir die Kosten für die Fissurenversiegelung der bleibenden Molaren (Zähne 6 und 7). Versicherte der pronova BKK profitieren außerdem exklusiv von einem weiteren Extra: Wir erstatten zusätzlich die Kosten für die Versiegelung der Prämolaren 4 und 5 bis zu einem Rechnungsbetrag von insgesamt 50 Euro pro Jahr je Versicherten.
Parodontitisbehandlung:
Bei einer bakteriellen Entzündung des Zahnbettes ist die Pflege von Zahnfleisch und Zähnen das A und O, um die langwierige Erkrankung nachhaltig in den Griff zu bekommen. Deswegen ermöglichen wir betroffenen pronova-BKK-Versicherten im Anschluss an die zahnmedizinische, genehmigungspflichtige Parodontosebehandlung eine umfassende Parodontosenachsorge von mindestens zwei Jahren.
Zweite Zahnarztmeinung:
Sie benötigen Zahnersatz und müssen für einen Teil der Kosten selbst aufkommen? Dann kann es sinnvoll sein, eine zweite professionelle Meinung einzuholen. So können Sie unter Umständen viel Geld sparen. Nutzen Sie dafür das Auktionsportal für Zahnersatz unseres Partners 2te ZahnarztMeinung.
Weitere Informationen rund um das Thema Zahngesundheit finden Sie bei uns.
Parodontose – Risiko für Zähne und Körper
Gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln gelten als das Schönheitsideal schlechthin. Den Verlust eines Zahnes empfinden die meisten Menschen als Albtraum. Zu den häufigsten Ursachen für Zahnverlust gehören laut Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV) sogenannte Parodontalerkrankungen – und an einer solchen leidet der aktuellen Deutschen Mundgesundheitsstudie des Instituts der deutschen Zahnärzte zufolge schon jeder zweite jüngere Erwachsene zwischen 35 und 44 Jahren. Wir informieren Sie über die Erkrankung.
Was ist Parodontose?
Parodontitis – umgangssprachlich Parodontose – ist eine chronische Erkrankung, bei der in Schüben Gewebe und Knochen im Mundraum zerstört werden. Diese geben den Zähnen im Kiefer ihren Halt. Eine Parodontitis beginnt mit einer Zahnfleischentzündung, von Fachleuten als Gingivitis bezeichnet. Die Ursache hierfür sind Zahnbeläge, Plaque genannt. In den anfangs weichen Belägen nisten sich Bakterien ein. Wer sie nicht regelmäßig entfernt, läuft Gefahr, dass die Beläge sich verhärten – Zahnstein entsteht, macht unsere Zähne rau und bietet Bakterien weitere Nistplätze.
Darauf reagiert unser Immunsystem: Eine erste, noch oberflächliche Gingivitis soll als Abwehrreaktion verhindern, dass die Bakterien tiefer ins Gewebe eindringen. Wer jetzt nicht handelt, riskiert, dass die Entzündung chronisch wird – dann kann es zu Fehlreaktionen des Immunsystems und zur Zerstörung unseres eigenen Gewebes kommen. Eine mögliche Folge: Selbst gesunde Zähne können ihren Halt verlieren.
Eine Gefahr für den gesamten Körper
Parodontitis ist nicht nur für Zahnfleisch und Zähne gefährlich. Laut KZBV konnte bei wissenschaftlichen Untersuchungen ein Zusammenhang mit weiteren Leiden festgestellt werden, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Denn die Bakterien und Entzündungsprodukte, die unseren Körper bei einer Parodontitis belasten, stehen im Ruf, auch Arterienverkalkung, Schlaganfälle und Herzinfarkte zu begünstigen. Auch bei Herzinnenhaut- und Herzklappenentzündungen konnte die Beteiligung von Bakterien nachgewiesen werden, die ursprünglich aus der Mundhöhle stammten. Zudem gelten künstliche Hüft- und Kniegelenke als idealer Ort, an dem sich diese Bakterien festsetzen können. Darüber hinaus erhöht eine Parodontitis bei Schwangeren das Frühgeburtsrisiko.
Wer ist besonders gefährdet?
Tatsächlich ist nicht jeder Mensch gleichermaßen gefährdet, die chronische Erkrankung zu bekommen. Auch die Frage, wie schwer eine Parodontitis verläuft, kann durch unterschiedliche Aspekte beeinflusst werden. Grundsätzlich gilt: Ein intaktes Immunsystem ist eine wichtige Voraussetzung, um die Parodontitisgefahr zu minimieren. Wir nennen wichtige Risikogruppen:
- Rauchende: Wer raucht, erhöht sein Parodontitisrisiko erheblich – laut KZBV liegt es zwei- bis siebenmal höher als bei Nichtrauchenden. Nikotin und andere Bestandteile behindern die Durchblutung im Mundraumgewebe, verengen die Gefäße und lähmen die Wundheilung.
- Diabeteserkrankte: Ein hoher Blutzuckerwert kann die Abwehrkräfte schwächen und dafür sorgen, dass Entzündungen schlechter ausheilen und häufiger wiederkommen.
- Krankheiten des Immunsystems wie Aids können sich ebenfalls ungünstig auf den Verlauf einer Parodontitis auswirken.
- Psychischer Stress schränkt die Abwehrkräfte ein – darum gilt auch er als möglicher Auslöser oder Beschleuniger der Erkrankung.
- Schwangerschaft: Tatsächlich wird werdenden Müttern ein deutlich erhöhtes Parodontitisrisiko bescheinigt. Hintergrund sind die hormonellen Veränderungen im Körper, die das Zahnfleisch anfälliger für Entzündungen machen können.
- Genetische Veranlagung: Bei jüngeren Betroffenen, bei denen sich eine Parodontitis rasch verschlechtert, kann eine erblich bedingte Vorbelastung vorliegen.
Parodontosecheck: So erkennen Sie erste Anzeichen
Schon wenn sich die Anzeichen einer Zahnfleischentzündung verdichten, ist Aufmerksamkeit gefragt – denn ohne sie entsteht keine Parodontitis. Wir nennen die wichtigsten Veränderungen, die auf eine Gingivitis oder eine Parodontitis hindeuten:
- geschwollenes oder gerötetes Zahnfleisch
- Zahnbeläge
- Mundgeruch
- Zahnfleischbluten beim Putzen
- sichtbare und schmerzempfindliche Zahnhälse
- lockere Zähne
Geht das Zahnfleisch zurück und löst es sich gar vom Zahn, ist die Rede von einer sogenannten Zahnfleischtasche. Diese ist schwierig zu reinigen und damit ein Ort, an dem sich Bakterien sehr gut vermehren können.
pronova BKK: Das können Sie gegen Parodontitis tun
Vorsorge ist besser als Nachsorge: Wer das Risiko, an Parodontitis zu erkranken, minimieren will, sollte Wert auf eine gründliche Mundhygiene legen. Dazu zählt nicht nur, die Zähne zweimal täglich zu putzen – auch das tägliche Entfernen der Zahnbeläge mithilfe von Zahnseide und sogenannten Interdentalbürstchen ist ein wichtiger Baustein! Zudem übernimmt die pronova BKK die Kosten für die folgenden vorbeugenden Leistungen:
- halbjährliche Kontrolluntersuchung
- Glättung überstehender Füllungs- und Kronenränder
- eine Zahnsteinentfernung pro Kalenderjahr (eine Zahnsteinentfernung pro Kalenderhalbjahr bei Versicherten, die einem Pflegegrad zugeordnet sind oder Eingliederungshilfe erhalten)
- Mundgesundheitsstatus und individueller Mundgesundheitsplan sowie Mundgesundheitsaufklärung als präventive zahnärztliche Leistungen bei Versicherten, die einem Pflegegrad zugeordnet sind oder Eingliederungshilfe erhalten
Weitere Leistungen zur Parodontitisbehandlung
Versicherte der pronova BKK, die an Parodontitis erkrankt sind, erhalten zahlreiche neue Kassenleistungen, um die Erkrankung nachhaltig in den Griff zu bekommen. Seit dem 1. Juli 2021 erhalten sie im Anschluss an die genehmigungspflichtige Parodontosebehandlung eine umfassende Parodontitisnachsorge, zu der neben einem Aufklärungs- und Therapiegespräch sowie der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) auch Beratungsleistungen rund ums Thema Mundhygiene gehören.
Interessierten, die mehr zum Thema erfahren wollen, bietet die pronova BKK montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr einen Service-Chat an. Unsere digitale Assistentin Proni bietet viele Informationen rund ums Thema und vermittelt bei kniffligen Fragen an unsere Fachleute weiter.
WEITERE ARTIKEL




SIE WOLLEN IMMER UP TO DATE SEIN?
Dann ist der Newsletter von pronova BKK interessant für Sie! Denn ob Ihr persönlicher Newsletter Sie über Gesundheit, Lifestyle, Fitness, Ernährung, Familie, attraktive Zusatzleistungen oder einfach alles informiert, entscheiden Sie selbst. Melden Sie sich gleich an!