Mit Selbstliebe weg von schlechten Gewohnheiten

Gesundheit geht anders. Das ist die These von Clifford Opoku-Afari, Sportwissenschaftler und Motivations-Coach. Er erklärt, warum es uns so schwerfällt, schlechte Gewohnheiten loszulassen und was dabei helfen kann.

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Illustration Mann im Schneidersitz denkt über positione und negative Dinge nach
Gesundheit geht anders. Das ist die These von Clifford Opoku-Afari, Sportwissenschaftler und Motivations-Coach. Er erklärt, warum es uns so schwerfällt, schlechte Gewohnheiten loszulassen und was dabei helfen kann.

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Clifford Opoku-Afari, Sportwissenschaftler und Motivations-Coach

Unbelehr­bare Fachleute

Kettenrauchende Herzchirurg*innen, essgestörte Ernährungsberater*innen, rückenschmerzgeplagte Physios. Sie alle hatte Sportwissenschaftler, Motivations-Coach und Gesundheitsreferent Clifford Opoku-Afari schon einmal vor sich sitzen: „Wir haben kein Erkenntnisproblem. Wir wissen eine ganze Menge über Gesundheit. Trotzdem stellt sich mir immer wieder die spannende Frage: Woran liegt es, dass Menschen das Gelernte nicht umsetzen?“

Vom Motiv zum Ziel

Jeder Mensch hat Motive und dazu passende Ziele. Hast du Hunger, ist dein Ziel Sättigung. Hast du Stress, ist dein Ziel Entspannung. Bist du einsam, ist dein Ziel Gesellschaft. Motiv und Ziel trennt dann nur noch das passende Verhalten voneinander. Im Fall Hunger / Sättigung wäre das zielführende Verhalten z. B. essen. Und jetzt kommt die Krux: Auch das falsche Verhalten kann kurzfristig zum Ziel führen. Das kennen wohl viele: Nach einem stressigen Tag lässt man sich abends auf die Couch fallen, gönnt sich ein Glas Wein und eine Pizza – danach vielleicht noch eine Zigarette. Für den Moment scheint das perfekt. Auf Dauer helfen (ungesundes) Essen, Alkohol und Nikotin aber nicht gegen den Stress. Nein, sie schaden ganz klar der Gesundheit. Warum können wir es also nicht lassen? Und warum gehen wir das Problem nicht stattdessen an der Wurzel an?

Das Dilemma der Prävention

Clifford erklärt das Dilemma, in dem sich viele von uns befinden, wie folgt: „Menschen funktionieren emotional und kurzfristig. Ganz nach dem Motto: ‚Was juckt es mich, was in 15-20 Jahren sein wird, wenn ich jetzt auf der Couch Chips essen möchte?‘“ Das menschliche Gehirn sei nicht darauf ausgelegt, über so lange Zeiträume mitzudenken.

Emotion übertrumpft Vernunft

„Wir sind so aufgeklärt wie nie. Trotzdem sind wir eines der kränksten Völker Europas“, erklärt Clifford weiter. Seine These: „Bei unseren Motiven geht es nicht um Rationalität. Jemand mit Frust oder Stress möchte sich einfach nur etwas Gutes tun. Sich wieder wohlfühlen. Das funktioniert mit einem süßen Snack hervorragend. Für den Moment. Denn du weißt direkt: Das war nicht gut. Trotzdem konntest du es nicht verhindern. Denn es steht ein Gefühl im Raum, das befriedigt werden soll.“ Die eigentlichen Fragen werden dadurch auf lange Sicht nicht beantwortet: Welches Gefühl ist dein Ziel? Warum isst, trinkst oder rauchst du? Was tust du dir damit Gutes? Stattdessen rät Clifford zu einem liebevolleren, versöhnlicheren Umgang mit dem eigenen Verhalten.

Mit Selbstliebe Alter­nativen finden

Also, wie löst man das Dilemma nun? Cliffords Idee: Leute befähigen, mutiger zu werden, sie selbst zu sein und sich um sich selbst kümmern zu dürfen. Affirmationen könnten dabei Großes bewirken: „Ich habe es verdient, gesund zu sein.“ Menschen mit Blutfettwerten Angst zu machen, damit sie nicht snacken, ist für ihn keine gute Idee: „Gesundheit geht anders. Angst ist immer ein schlechter Motivator. Aus ihr wird dauerhaft kaum etwas Gutes entstehen. Aus Liebe schon. Aus Liebe zu sich selbst.“

Und so kann‘s funktionieren

Frag dich: Was bin ich für ein Typ? Stressesser*in? Frustraucher*in? Und geh versöhnlich damit um: Wie kann ich mir stattdessen langfristig etwas Gutes tun? Baden, Spazierengehen, mit Freund*innen telefonieren, ein Instrument lernen, einem Verein beitreten, zur Uni oder VHS gehen und eine neue Sprache lernen? Was funktioniert für dich?

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