Mastopathie: Verhärtungen in der Brust

Verhärtungen in den Brüsten zu ertasten ist erst mal ein Riesenschreck: Brustkrebs? Oft handelt es sich um Mastopathie. Die Erkrankung kann das Krebsrisiko erhöhen, ist aber meist gutartig.

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Verhärtungen in den Brüsten zu ertasten ist erst mal ein Riesenschreck: Brustkrebs? Oft handelt es sich um Mastopathie. Die Erkrankung kann das Krebsrisiko erhöhen, ist aber meist gutartig.

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Was ist Mastopathie?

Eine Mastopathie ist eine oft gutartige Erkrankung, bei der sich das Brustgewebe verändert und die auch Beschwerden machen kann. Typische Symptome können sein:

  • Brustspannen
  • Brustschmerzen
  • Brüste fühlen sich schwer an
  • Berühr- oder Druckempfindlichkeit der Brüste
  • Unterschiedlich große Knoten oder Verhärtungen in der Brust, die sich verschieben lassen
  • Sekret tritt aus der Brustwarze aus

Treten Knötchen auf, finden betroffene Frauen sie oft in beiden Brüsten. Einseitige Mastopathie gibt es zwar auch, sie ist aber seltener. Geschätzt die Hälfte aller Frauen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Mastopathie, die meisten sind zwischen 35 und 55 Jahre alt. Frauen unter 25 und in den Wechseljahren sind nur selten betroffen. Die Stärke der Symptome verändert sich oft im Verlauf des Monatszyklus, z. B. sind Brustschmerzen in der zweiten Zyklushälfte vor Beginn der Regelblutung am stärksten. Dann sind oft auch mögliche Knoten und Verhärtungen am deutlichsten ertastbar.

Es gibt unterschiedliche Mastopathie-Formen

Wenn Mediziner*innen von „fibrös“ sprechen, bedeutet das so viel wie „faserreich“ oder auch „aus Bindegewebe bestehend“. Fibröse Zustände können überall im Körper vorkommen, wo sich Gewebe verändert, z. B. bei der Narbenbildung. Im Zusammenhang mit Mastopathie bedeutet der Begriff, dass das Bindegewebe in den Brustdrüsengängen verstärkt wächst. Dadurch kann es dann zu Beschwerden kommen.

In der weiblichen Brust gibt es Drüsengewebe, das sternförmig um die Brustwarzen angeordnet ist. Es besteht aus Drüsenläppchen und Milchgängen. Erkrankt eine Frau an zystischer Mastopathie, vermehrt sich dieses Gewebe ungewöhnlich stark, die sogenannten Drüsenzellen produzieren mehr Flüssigkeit als zuvor. Als Folge können sich in den Drüsenläppchen kleine Zysten bilden.

„Fibrozystisch“ bedeutet, dass sich das Bindegewebe in einem Körperbereich deutlich vermehrt, sich aber gleichzeitig mit Flüssigkeit, wie z. B. Blut, gefüllte Hohlräume – Zysten – bilden. Diese Form der Mastopathie ist eine Mischform der anderen beiden Mastopathiearten. Sie gilt als die am häufigsten vorkommende aller drei Varianten.

Wie entsteht Mastopathie?

Als Auslöser gilt ein Ungleichgewicht zwischen 2 wichtigen weiblichen Hormonen im Körper: Östrogen und Progesteron. Ist die Menge der beiden Hormone nicht optimal ausbalanciert, kann ein Zuviel an Östrogen dafür sorgen, dass sich die Brustdrüsenzellen ungewöhnlich stark vermehren. Eine Mastopathie und ihre Beschwerden können dann z. B. die Folge sein. Diese Ursachen für die Entstehung der hormonellen Fehlsteuerung gibt es außerdem:

  • Erhöhte Östrogenkonzentration (Östrogendominanz)
  • Progesteronmangel
  • Mangel an Schilddrüsenhormonen
  • Zu hoher Prolaktinspiegel im Blut (Hyperprolaktinämie)
  • Zu viele männliche Geschlechtshormone im Blut (Hyperandrogenämie)
  • Nebenwirkungen bei Medikamenten, z. B. Herzmedikamente mit Digitalis oder einige Antidepressiva

Mastopathie und Brustkrebs: So hoch ist das Risiko

Eine Mastopathie kann unangenehme Beschwerden mitbringen, ist in der Regel jedoch harmlos. Einen Einfluss auf das Brustkrebsrisiko kann sie trotzdem haben, das ist abhängig von der Schwere der Erkrankung. Die Medizin unterteilt die Mastopathie darum in 3 unterschiedliche Schweregrade:

Grad I: Die Bindegewebszellen sind vermehrt, Milchgänge erweitert, es haben sich manchmal auch Zysten gebildet. Ein Risiko, dass sich die Erkrankung bösartig weiterentwickelt, besteht nicht. Etwa 70 % aller diagnostizierten Mastopathien haben diesen Schweregrad.

Grad II: Es gibt gutartige Zellwucherungen im sogenannten Milchgangsystem. Mediziner*innen schätzen das Krebsrisiko als gering erhöht ein. In diese Kategorie fallen rund 20 % der Mastopathie-Erkrankten.

Grad III: Hier finden Ärzt*innen bei der Untersuchung des Bindegewebes auch krankhafte Zellveränderungen in einer oder beiden Brüsten. Fachleute sprechen dann von einer proliferierenden Mastopathie. Bei Frauen mit erblicher Vorbelastung steigt das Brustkrebsrisiko um das 2,5- bis 4-Fache. Es ist allerdings auch die seltenste Form. Sie tritt bei etwa 10 % der Fälle auf.

Mastopathie-Verdacht ärztlich abklären lassen

Wenn du Schmerzen oder Spannungsgefühle in deinen Brüsten hast oder beim Abtasten Verhärtungen oder Knoten in der Brust entdeckst, zieh deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt zurate. Sie können abklären, ob es sich um eine Erkrankung wie Mastopathie handelt. Eine Abgrenzung ist grundsätzlich sinnvoll, denn Brustschmerzen (Mastodynie) können auch andere Ursachen haben:

  • Menstruationszyklus (Prämenstruelles Syndrom)
  • Schwangerschaft
  • Medikamente, z. B. bei Einnahme der Antibabypille oder bei der Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden

Du kannst deiner Ärztin oder deinem Arzt helfen, indem du auflistest, welche Beschwerden du wann im Monatszyklus hast und ob und wie sie sich verändern. Außerdem solltest du erwähnen, falls in deiner Familie ein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht und ob du Medikamente nimmst, die deine Östrogen-Progesteron-Balance durcheinanderbringen könnten. Deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe wird deine Brust genau abtasten. Zysten können mithilfe einer Ultraschalluntersuchung gefunden werden. Wenn es aus ärztlicher Sicht nötig ist, kann auch eine Mammografie vorgenommen werden. Sie hilft, sogenannte Mikroverkalkungen sichtbar zu machen. Diese können ein Hinweis auf bösartige Erkrankungen sein. Besteht dann noch Unklarheit, kann eine Gewebeentnahme (Biopsie) klären, ob es sich um eine der häufig harmlosen Mastopathien oder ggf. um krankhaftes Zellwachstum handelt.

Wie wird Mastopathie behandelt?

Eine heilende Behandlung gibt es leider nicht. Im Fokus der Therapie steht daher, die Beschwerden zu lindern. Infrage kommen dafür z. B. gestagenhaltige Gels oder Tabletten, Schmerzmittel oder auch pflanzliche Mittel. Zysten, die mit Flüssigkeit gefüllt sind, können zudem punktiert werden. Durch die Befreiung der Flüssigkeit nehmen häufig auch die dadurch verursachten Schmerzen ab. Insbesondere bei Mastopathie-Schweregrad III ist eine engmaschige gynäkologische Kontrolle sinnvoll, um den Erkrankungs-Verlauf im Blick zu behalten.

Unabhängig davon ist die monatliche Selbstabtastung der Brüste und auch die jährliche gynäkologische Früherkennungsuntersuchung für Brust- und Gebärmutterhalskrebs ratsam. Die Kosten dafür übernehmen wir für dich.

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