Schichtarbeit als Gesundheitsrisiko
Wer dauerhaft oder in Wechselschicht und vor allem in Nachtschichten arbeitet, hat ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Grund hierfür ist ein Leben gegen die hormonell gesteuerte biologische Uhr. Diese tickt eindeutig: Wir schlafen nachts und sind tagsüber wach. Dass es unterschiedliche Chronotypen gibt, ändert daran nichts.
Zwar haben die sogenannten Eulen die Tendenz, länger wach zu bleiben und auch mal die Nacht zum Tag zu machen. Regelmäßige Nachtarbeit kann jedoch auch ihnen gesundheitlich schaden.
Wer dauerhaft oder im Wechsel Nachtschichten absolviert, muss mit Einschränkungen im Sozialleben klarkommen und hat ein höheres Unfall- und Erkrankungsrisiko:
- Das soziale Leben kann durch Nachtschicht sehr betroffen sein – weil Nachtschichtarbeitende oft tagsüber schlafen, können sie weniger Zeit mit Familie und Freund*innen verbringen, sie fühlen sich oft ausgeschlossen vom Alltag.
- Ein erhöhtes Unfallrisiko besteht, weil selbst nach jahrelanger Schichtarbeit zwischen 2 und 5 Uhr nachts ein Leistungstief einsetzt. Menschen sind in dieser Zeit weniger leistungsstark und weniger aufmerksam für Gefahren.
- Ein erhöhtes Risiko für manche Erkrankungen kann aus dem mit Nachtarbeit oft einhergehenden Schlafmangel erfolgen. Es kann etwa eine stärkere Anfälligkeit für Depressionen, bestimmte Krebsarten (Brust- und Prostatakrebs), Herzerkrankungen und für Diabetes mellitus Typ 2 geben. Auch besteht ein gesteigertes Risiko für das sogenannte metabolische Syndrom (Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, gestörter Fettstoffwechsel).
- Schlafstörungen treten häufiger auf: Der Schlaf ist unruhig und liegt oft bei unter 6 Stunden täglich (die optimale Schlafdauer liegt bei 6 bis 8 Stunden).