Alter schützt vor HIV nicht

HIV ist heute gut behandelbar – aber längst nicht ausgerottet. Viele, besonders ältere Menschen in Deutschland unterschätzen die Risiken oder denken, HIV betreffe sie nicht. Dabei ist Wissen der beste Schutz.

Zum Inhalt springen

Illustration von vwei ältere Menschen, einer sitzt auf einer Parkbank, die andere Person steht daneben
HIV ist heute gut behandelbar – aber längst nicht ausgerottet. Viele, besonders ältere Menschen in Deutschland unterschätzen die Risiken oder denken, HIV betreffe sie nicht. Dabei ist Wissen der beste Schutz.

Zum Inhalt springen

Safer Sex schützt vor HIV – in jedem Alter

Wer sich schützt, kann eine HIV-Infektion in den meisten Fällen verhindern. Deshalb gilt: Safer Sex ist bei neuen Partnerschaften in jedem Alter wichtig. Regel Nummer 1: Nur ohne Kondom, wenn beide sich haben testen lassen – und eine Ansteckung sicher ausgeschlossen werden kann.

Warum Ältere häufiger von HIV betroffen sind

Aber: Wie kommt es überhaupt, dass über die Hälfte der HIV-Erkrankten über 50 Jahre alt ist? Zum einen liegt das daran, dass viele Menschen dieser Altergruppe seltener Kondome verwenden, z. B. weil das Risiko einer Schwangerschaft entfällt. Damit nehmen sie in Kauf, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Kondome senken das Infektionsrisiko beim Sex deutlich und schützen beide Partner*innen.

Reden schützt – auch beim Sex

Es ist immer gut, miteinander zu sprechen und nicht davon auszugehen, dass neue Partner*innen so gut informiert sind, wie man selbst: HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (STIs) werden von älteren Menschen oft nicht thematisiert, weder in der Partnerschaft noch in ärztlichen Gesprächen. Das Bewusstsein für Ansteckungsrisiken ist im Alter häufig geringer – vor allem bei neuen Partnerschaften nach Trennung, Scheidung oder Verwitwung.

Risikogruppen können sich mit der Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) zuverlässig vor einer Ansteckung schützen. Wer bereits HIV-positiv ist und regelmäßig Medikamente nimmt, kann das Virus so weit unterdrücken, dass es nicht mehr übertragbar ist.

Illustration Schleife

Rund 96.700 Menschen in Deutschland leben mit HIV. Die Zahl der Neuinfektionen lag 2023 bei etwa 2.200

Illustration Einhalb

Mehr als 1/2 aller HIV-positiven Menschen in Deutschland ist mittlerweile über 50 Jahre alt. Das Infektionsrisiko bleibt bestehen – egal in welchem Alter. HIV kann im Alter zu zusätzlichen gesundheitlichen Belastungen führen, z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose oder Depressionen.

Illustration Kondome

Am häufigsten erfolgt die Ansteckung durch ungeschützten Sex – vaginal, oral oder anal. Besonders hoch ist das Risiko beim Analsex, da die Schleimhaut dort sehr empfindlich ist. Beim Kontakt mit infiziertem Blut, z. B. beim gemeinsamen Gebrauch von Spritzen und Nadeln, kann das Virus ebenso übertragen werden.

Quellen: Deutsche AIDS-Stiftung; Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 46/2023; RKI-Ratgeber HIV/AIDS

Illustration zweier Männer mit einem Herz

Zu den Risikogruppen zählen besonders Männer, die Sex mit Männern haben, und Menschen mit wechselnden Sexualpartner*innen.

Info

Testen lassen, Bonus kassieren

Lass dich bei deiner Ärztin bzw. deinem Arzt auf eine Geschlechtskrankheit testen und erhalte dafür Geld zurück. So geht’s: An unserem Bonus teilnehmen, Untersuchung in der Pronova BKK-App eintragen und schwups 30 € pro Test kassieren.

Info

Schon gewusst?

Menschen, die nicht der Norm entsprechen, werden oft verurteilt und ausgegrenzt. Klick hier und erfahre, was Stigmatisierung genau bedeutet und was du dagegen tun kannst.