Fasten: Gesund für Körper und Geist

Manche tun es, um sich auf ihren Glauben zu konzentrieren, andere aus gesundheitlichen Gründen: Fastest du dieses Jahr mit?

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Frau isst eine Avocado in einer Küche
Manche tun es, um sich auf ihren Glauben zu konzentrieren, andere aus gesundheitlichen Gründen: Fastest du dieses Jahr mit?

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Fastenzeit: Ein Anlass zum Um­denken?

Jede*r fastet anders. Die Effekte für Körper und Seele sind jedoch ähnlich. Egal ob du ganz klassisch eine Zeit lang komplett auf feste Nahrung verzichtest, oder versuchst, dir ein Laster abzugewöhnen. Zucker, Zigaretten, Alkohol … 36 % der Deutschen möchte im Jahr 2025 z. B. digital fasten. Im Durchschnitt soll die digitale Auszeit, in der auf digitale Medien oder Geräte verzichtet wird, 6 Tage andauern. Was wäre es bei dir?

Neustart für deinen Stoff­wechsel

Dass wir tagelang ohne Nahrung überleben können, ist ein Überbleibsel der Evolution. Während längerer Fastenzeiten zieht unser Körper seine Energie nicht mehr aus der Nahrung, sondern aus körpereigenen Fettreserven. Das ist ein super Startschuss für Ernährungsumstellungen oder um ernährungsbedingte Entzündungen im Körper zu lindern. Aber denk dran: Kilos, die beim Fasten purzeln, hast du schnell wieder drauf, wenn du deine Essgewohnheiten nicht langfristig umstellst. Warum der Verzicht von Zucker, Alkohol und / oder Nikotin sich positiv auf deine Gesundheit auswirkt, erklärt sich von selbst.

Achtsam gegen schlechte An­gewohn­heiten

Die 1. Tage ohne feste Nahrung bedeuten für deinen Körper erst einmal Stress. Durch den Adrenalinschub fühlst du dich wach und voller Energie. Aber nicht vergessen: Dein Körper befindet sich im Reservemodus und versucht, möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Gönn dir also Ruhepausen. Nach und nach werden auch andere Botenstoffe verstärkt produziert: Endorphin und Dopamin sorgen für gute Stimmung. Zudem erlebst du: Ich habe Kontrolle über mein Verlangen nach Essen. Du wirst achtsamer – und das hat positive Auswirkungen auf deine Psyche und hilft dir, alte Angewohnheiten zu durchbrechen.

Mach ich‘s – ja oder nein?

Du solltest immer nur fasten, wenn du dich auch danach fühlst. Vor allem bei religiösem Fasten kann der Druck ganz schön groß sein, mitzumachen und durchzuhalten. Sei ehrlich mit dir selbst: Tut Fasten dir wirklich gut? Wenn du dich nur quälst, ist Fasten alles andere als gesund für deine Psyche. Und das überwiegt dann auch die körperlichen Vorteile.

Sandra Hambloch-Dick, Ökotrophologin bei der Pronova BKK

Interview: 3 Fragen zum Fasten

Gefühlt fastet mein ganzes Umfeld. Ist es okay, wenn ich nicht faste?

Sandra Hambloch-Dick: Absolut. Fasten ist kein Muss. Stell dir die Frage, warum du fasten möchtest und was es für dich zu einem Mehrwert macht. Wenn dich Fasten stresst, dann lass es.

Wie halte ich den Verzicht beim Fasten durch?

Sandra Hambloch-Dick: Es gibt kein Patentrezept. Einige lenken sich ab, andere kauen Kaugummi, während manche kaum Probleme mit dem Verzicht haben. Für einige wäre ein allgemein umsichtiger Umgang mit dem Essen die entspanntere Alternative zum Komplettverzicht.

Stichwort Mikrobiom: Was macht Fasten mit unserem Darm?

Sandra Hambloch-Dick: Fasten kann die Zusammensetzung der Darmflora positiv verändern und so entzündungshemmend wirken. Wie lange der Effekt anhält, muss aber noch genauer untersucht werden.

Glühbirne

Mythos: Giftstoffe und Schlacken

Auch wenn man es immer mal wieder hört: Dein Körper scheidet durch das Fasten keine Giftstoffe aus. In der Regel schaffen es Leber, Niere, Darm und Haut ganz gut, sich von Schadstoffen zu befreien. Die sogenannten Schlacken, die man beim Detox angeblich loswerden soll, gibt es ebenfalls nicht.

Info

Und was ist mit Basenfasten?

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