Psychische Gesundheit: Einsam wird gemeinsam

Wer gerne mal alleine ist, entscheidet sich bewusst dafür, Zeit mit sich selbst zu verbringen. Einsamkeit wählt hingegen niemand gerne freiwillig, sie kann sogar psychisch krank machen. Gibt es Wege aus der Einsamkeit?

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Zwei junge Männer spielen Basketball bei Sonnenuntergang auf einer Dachterrasse
Wer gerne mal alleine ist, entscheidet sich bewusst dafür, Zeit mit sich selbst zu verbringen. Einsamkeit wählt hingegen niemand gerne freiwillig, sie kann sogar psychisch krank machen. Gibt es Wege aus der Einsamkeit?

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Ursachen von Einsamkeit

  • Verlust eines geliebten Menschen durch Trennung oder Tod
  • Einschränkungen sozialer Kontakte wie etwa während der Corona-Pandemie
  • Schichtdienst
  • Räumliche Veränderungen, z. B. Umzug in eine andere Stadt
  • Arbeitslosigkeit
  • Gesundheitliche Einschränkungen, z. B. chronische Krankheiten
  • Schüchternheit oder Angststörungen
  • Gesteigerte Nutzung digitaler Medien, z. B. Spiele oder Social Media

Folgen für die Gesundheit

Einsamkeit kann Stress fördern – insbesondere dann, wenn Strategien, die Einsamkeit zu beenden, erfolglos bleiben: Du schläfst schlecht, kannst dich nicht konzentrieren, fühlst dich lustlos und müde, bist oft traurig. Manchmal kommen Angstgefühle hinzu – Ängste etwa, nie aus der Einsamkeit herauszukommen. Auch Bluthochdruck und Depressionen sind oft die Folge. Menschen, die chronisch einsam sind, haben überdies ein erhöhtes Demenzrisiko. Das liegt daran, dass sie sich weniger austauschen, weniger unternehmen und dadurch eine geringere Hirnaktivität haben.

Einsamkeit in Deutschland

Nur ältere Menschen leiden unter Einsamkeit? Das stimmt so nicht. Eine aktuelle Studie fand heraus, dass bis zu 13,2 % der 11- bis 15-jährigen deutschen Schüler*innen sich „meistens“ einsam fühlen. „Immer“ einsam fühlten sich 3,6 % der Befragten. Mädchen fühlen sich öfter einsam als Jungen. Unter der Bevölkerung ab 50 Jahren hingegen leiden einer anderen Studie zufolge insgesamt 8,3 % der Befragten unter Einsamkeit, hier gibt es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede.

Aus einsam mach gemeinsam

Die Ursachen für Einsamkeit sind zwar individuell. Doch der Ausweg führt immer über einen Entschluss: den Willen, es rauszuschaffen. Zugegeben: Die Umsetzung ist nicht immer ganz einfach, besonders dann, wenn z. B. Schüchternheit ein Thema ist oder es an Selbstbewusstsein fehlt. Vielleicht nimmt es dir den Druck zu wissen, dass du mit deiner Einsamkeit nicht allein bist – es gibt viele Menschen, denen es ähnlich ergeht. Hier etwas Inspiration, wie der Weg aus der Einsamkeit gelingen kann:

Strategie gegen Einsamkeit: Gemeinsame Aktivitäten

Auch wenn es erstmal herausfordernd klingt: Versuche, mit anderen Menschen in den Austausch zu kommen. Das ist Schritt 1 und eine der wichtigsten Strategien gegen Einsamkeit. Eine Möglichkeit dafür ist z. B., den sporadischen Kontakt zu alten Bekannten oder Freund*innen zu intensivieren, etwas mit der Familie oder auch Arbeitskolleg*innen zu unternehmen. Oder du suchst dir eine Aktivität, die dir Spaß macht und bei der du automatisch neue Leute kennenlernen kannst: Kurse in den Bereichen Bildung, Sport, Hobby oder Kochen und auch Vereine sind nur ein paar Ideen für Jung und Alt, bei denen du auf Gleichgesinnte triffst.

Social Media: Neue Kontakte knüpfen

Den 1. Schritt traust du dir doch noch nicht zu? Dann kann dir das Internet vielleicht einen kleinen Türspalt raus aus der Einsamkeit öffnen. In Foren, sozialen Medien oder Gruppen kannst du dich theoretisch mit vielen Menschen verbinden, die deine Interessen teilen oder sogar aus deinem Wohnort kommen. Vielleicht ergeben sich dadurch freundschaftliche Kontakte, die sich auch im realen Leben fortführen lassen. Bitte achte jedoch dabei auf dich und deine Gesundheit: Eine zu häufige oder ausschließliche Flucht in die digitalen Medien kann Einsamkeit auch begünstigen. Umso wichtiger ist es, einen bewussten Umgang mit diesen Medien zu finden.

Freiwilliges Engagement

Auch im Ehrenamt treffen viele Menschen aufeinander. Es gibt unzählige Organisationen und gemeinnützige Projekte, die auf der Suche nach helfenden Händen sind. Ob du nun in einem Tierheim aushilfst, in einer Suppenküche mitarbeitest oder bei der Nachbarschaftshilfe unterstützt – du wirst nicht nur anderen helfen, sondern auch die Möglichkeit haben, neue Menschen kennenzulernen und gleichzeitig deine eigenen Fähigkeiten zu stärken.

Einsam? Hol dir Hilfe!

Wenn die Einsamkeit dich dauerhaft traurig oder ängstlich macht und du das Gefühl hast, dich in deinem Leben nicht mehr wohlzufühlen: Sprich deine Hausärztin oder deinen Hausarzt unbedingt auf deine Gefühle an. Zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Mit Novego helfen wir dir, den 1. Schritt zu machen: Die Online-Hilfe bei psychischen Belastungen bietet dir schnelle sowie zeitlich und räumlich flexible Unterstützung, z. B. bei Depressionen oder Ängsten.

Wichtig: Unser Angebot ersetzt keine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung.

Info

Keine Angst vorm Alleinsein

Alleinsein bedeutet nicht zwangsläufig Einsamkeit. Erfahre mehr darüber, wie du daraus sogar Energie schöpfen kannst.