Wechseljahre: So viel mehr als Hitzewallungen

Rund 9 Millionen Frauen in Deutschland befinden sich derzeit in den Wechseljahren. Diese Zeit der hormonellen Umstellung fällt für viele Betroffene zusammen mit einer allgemeinen Umbruchphase.

Zum Inhalt springen

Porträt eines lächelnden Frauengesichts im Sonnenlicht
Rund 9 Millionen Frauen in Deutschland befinden sich derzeit in den Wechseljahren. Diese Zeit der hormonellen Umstellung fällt für viele Betroffene zusammen mit einer allgemeinen Umbruchphase.

Zum Inhalt springen

Wechseljahre: Typische Symptome

Die Wechseljahre finden im Schnitt zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr statt. In dieser Zeit nimmt die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron ab. Dies kann u. a. zu Zyklusveränderungen führen, bevor die letzte Regelblutung (Menopause) im Alter von etwa 52 Jahren einsetzt.

Wohl die bekanntesten Wechseljahresbeschwerden: Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Fast 85 % der Frauen sind davon betroffen. Sie werden oft von Herzrasen und Schwindel begleitet und treten häufig auch nachts auf. Verantwortlich dafür ist vermutlich der sinkende Östrogenspiegel. Weitere häufige Beschwerden sind Schlafstörungen, Scheidentrockenheit, Schmerzen beim Sex, sexuelle Unlust, Blasenschwäche, psychische Beschwerden wie depressive Verstimmungen, Nervosität und Reizbarkeit. Jede Frau erlebt die Wechseljahre anders. Während jeder 3. von ihnen die typischen Symptome sehr zu schaffen machen, erlebt ein weiteres Drittel diese als leichte – oftmals dennoch lästige – Beschwerden. Ebenfalls ein Drittel geht wiederum unbeschwert durch diese Phase. All das ist völlig normal. Wichtig in jedem Fall: Wechseljahre sind keine peinliche Frauenkrankheit. Und dennoch werden sie leider immer noch viel zu häufig tabuisiert.

Mögliche gesundheitliche Folgen

Körperliche Veränderungen und Beschwerden während der Wechseljahre haben nicht immer mit der hormonellen Umstellung zu tun. Sie können auch einfach mit dem Älterwerden zusammenhängen. Mit dem sinkenden Östrogenspiegel erhöht sich jedoch nachweislich das Risiko für bestimmte Erkrankungen:

  • Osteoporose, von der rund 30 % der Frauen betroffen sind
  • Muskel- und Gelenkschmerzen, z. B. in Schultern, Fingern oder Beinen
  • Bluthochdruck und seine Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle
  • Vermehrte Einlagerung von Fettgewebe am Bauch, nicht aber notwendigerweise verbunden mit einer allgemeinen Gewichtszunahme (warum gerade Bauchfett ein Gesundheitsrisiko sein kann)

Symptome abklären: Das kannst du für dich tun

Die Wechseljahre machen dir zu schaffen? Dann kann es hilfreich sein, mit Freund*innen oder Familie darüber zu sprechen und dich bei Bedarf von deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen beraten zu lassen. Das ist wichtig, um mögliche andere behandlungsbedürftige Ursachen hinter den Symptomen abzuklären. Im Fokus sollten außerdem immer dein persönliches Wohlbefinden und die Linderung von Beschwerden stehen. Es gibt einiges, mit dem du deine körperliche und mentale Gesundheit unterstützen kannst, z. B.:

  • Eine ausgewogene Ernährung versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen.
  • Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft macht nicht nur den Kopf frei, sondern stärkt Herz-Kreislauf-System und Knochen, hilft dir, dein Gewicht zu halten, und sorgt für gute Laune.
  • Muskelaufbau, z. B. durch Krafttraining, fördert die Knochengesundheit, hilft bei der Fettverbrennung und beugt Übergewicht vor.
  • Entspannungstechniken machen dich gelassener im Umgang mit den Veränderungen in den Wechseljahren und können auch die Schlafqualität verbessern.
  • Kräutertees können unterstützen, dich wohler zu fühlen, z. B. Frauenmantel, Salbei oder Schafgarbe bei Hitzewallungen und Melisse, Hopfen und Baldrian bei Schlafstörungen.

Starke Wechsel­jahresbe­schwerden

Hier kommt möglicherweise eine Hormonersatztherapie infrage. Nutzen und Risiken wird deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt gemeinsam mit dir abwägen. Pflanzliche Hormone (Phytohormone) solltest du immer nur nach ärztlicher Beratung anwenden. Die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Isoflavonen (Phytoöstrogenen) aus Soja oder Rotklee bei Wechseljahresbeschwerden ist nicht nachgewiesen. Überdosierungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten wie beispielsweise mit dem Schilddrüsenhormon Thyroxin sind möglich.

So unterstützen wir dich

Ein Patentrezept im Umgang mit den Wechseljahren gibt es nicht, da jede Frau diese Zeit individuell erlebt.

Deshalb ist es empfehlenswert, sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen, auf Veränderungen zu achten, sich öfter mal was Gutes zu tun. Die teils speziell auch auf die Wechseljahre zugeschnittenen Präventionsangebote deiner Pronova BKK können dich dabei unterstützen, z. B.:

  • Yoga
  • Progressive Muskelentspannung
  • Ernährungsberatung
  • Beckenboden-Training
  • Osteoporose-Gymnastik
  • Aktivwoche

Informiere dich jetzt bei uns über weitere Präventionsangebote.

Info

Wechseljahre beim Mann

Kommen Männer eigentlich auch in die Wechseljahre? Wir geben dir die Antwort.