Früh­kind­liche Auf­klär­ung: Wie sag ich es meinem Kind?

Viele Erwachsene tun sich schwer, über Themen rund um Sex und Intimität zu sprechen. Und dann soll man darüber auch noch unbeschwert und leicht mit seinen Kindern reden?

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Kleinkind liegt auf dem Bauch seiner Mutter und schaut sie an.
Viele Erwachsene tun sich schwer, über Themen rund um Sex und Intimität zu sprechen. Und dann soll man darüber auch noch unbeschwert und leicht mit seinen Kindern reden?

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Wie anfangen?

Alle Körperteile und -regionen haben Namen. Jungs haben einen Penis und Mädchen eine Vulva. Diese Begriffe verwendet man am besten von Anfang an. Für unsere Arme, Beine und den Bauch verwenden wir schließlich auch keine Fantasiewörter.

Kleine Forscher

Kinder wollen ihren Körper spüren und erforschen. Man sollte ihnen daher schon im Baby- und Kleinkindalter die Zeit und Möglichkeit dafür geben. Dazu gehören auch regelmäßig windelfreie Zeiten – und wenn es im Winter nur 5 Minuten auf dem Wickeltisch unter der Wärmelampe sind. Wenn Kinder ihre Genitalien ertasten oder im Spiegel beschauen, sollte das auf keinen Fall unterbunden werden. Auch kindliche Masturbation ist ganz normal – auch bei den Kleinsten lösen die Berührungen von Penis und Vulva schöne Gefühle aus.

Wichtig: Die Privatsphäre des Kindes sollte selbstverständlich gewahrt werden. Dazu eignen sich einfache Regeln wie: „Nackt gespielt wird nur zu Hause“ oder „Du darfst dich gerne anfassen, aber geh dazu bitte in dein Zimmer“. Für „Doktorspiele“ unter Kindern, die ebenfalls zur ganz normalen kindlichen Entwicklung gehören, gilt:

  • Alle Kinder spielen freiwillig mit – wer nicht möchte, darf jederzeit aufhören
  • Erwachsene dürfen nicht mitspielen
  • In Körperöffnungen wird niemals etwas hineingesteckt

Grüne, gelbe und rote Zonen

Was dürfen Eltern, Erwachsene, fremde Personen und was nicht? Grenzen zu definieren und zu kennen ist ebenfalls eine wichtige Missbrauchsprävention. Schnapp dir dafür einfach ein Blatt Papier und mal gemeinsam mit deinem Kind darauf den Umriss des Kindes. Anschließend könnt ihr den Körper in grüne, gelbe und rote Zonen unterteilen und entsprechend anmalen: Kinder dürfen – wenn sie dies möchten – auch fremden Personen zur Begrüßung die Hand geben (also grüne Zone). An gelben Zonen dürfen nur ihnen bekannte Menschen ein Kind berühren – und das auch nur, wenn das Kind dies möchte. Das wäre beispielsweise der Kopf, Arme, Beine oder der Rücken. Brust, Po und Intimbereich sind rote Zonen. Hier dürfen Eltern, Erzieher*innen sowie Kinderärzt*innen Kinder berühren, um sie zu wickeln, abzuputzen, zu waschen oder zu untersuchen.

Und wo kommen die Babys her?

Jetzt geht es ans Eingemachte. Grundsätzlich gilt: Wer alt genug ist, eine Frage zu stellen, ist auch alt genug für eine Antwort. Wo kommen die Babys also her? Sie werden nicht vom Storch gebracht, Blumen und Bienen spielen dabei keine Rolle und sie werden auch nicht in Mamas Bauch gezaubert. Ein Baby entsteht aus einer Eizelle von Mama und einem Spermium von Papa. In der Regel kommen beide durch Sex zueinander. Dabei wird der Penis des Mannes in die Vagina der Frau eingeführt – das macht Erwachsenen übrigens schöne Gefühle –, ist aber auch NUR etwas für Erwachsene. Punkt.

Und wenn dein Kind keine Fragen stellt? Das kommt vor. Sind Kinder vor der Einschulung noch nicht aufgeklärt, sollten Eltern durchaus die Initiative ergreifen und die Kinder darauf ansprechen, um ihr Interesse und ihre Neugierde zu wecken.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verschickt zum Beispiel kostenlose Broschüren zum Thema. Es gibt zudem viele tolle Kinderbücher im Handel, die beim Aufklären unterstützen. Gerade bei Themen wie künstlicher Befruchtung oder zu den zahlreichen unterschiedlichen Familienmodellen können sie Eltern und Kinder ins Gespräch bringen.

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Wenn aus Kindern Jugendliche werden, kann das eine echte Achterbahn der Emotionen sein. Auch für Eltern. Was die Pubertät so alles mit sich bringt, haben wir für dich in einem eigenen Artikel zusammengefasst.