Cannabiskonsum: Frei sein statt high sein!

Cannabis zählt zu den weltweit am weitesten verbreiteten Drogen. Vor allem junge Menschen probieren Cannabis immer öfter aus – mit oft dramatischen Folgen für die weitere Entwicklung.

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Freunde die gute Laune haben am See im Sommer
Cannabis zählt zu den weltweit am weitesten verbreiteten Drogen. Vor allem junge Menschen probieren Cannabis immer öfter aus – mit oft dramatischen Folgen für die weitere Entwicklung.

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Was vielen nicht bewusst ist: Körper, Geist und Seele reagieren in jungen Jahren deutlich stärker auf die Droge Cannabis, als dies bei Erwachsenen der Fall ist.

High sein – was ist das?

Der Konsum von Rauschmitteln kann zunächst mit positiven Erfahrungen verbunden sein: Es entsteht das Gefühl von Leichtigkeit, das durch die entspannende Wirkung von Cannabis als Droge auf die Muskulatur hervorgerufen wird.

Auf geistig-seelischer Ebene stellen sich rasch positive Emotionen ein. Auch hier wird scheinbar alles leichter: Gespräche werden lustiger, es wird gelacht oder gekichert. Oft kommt es auch zu ungewohnten Gedanken und zu einem Gefühl gesteigerter Kreativität.

Auf sozialer Ebene dominiert das Gefühl, dazuzugehören und mit anderen eins zu sein. Wer diese Erfahrungen einmal gemacht hat, kann schnell das Verlangen nach Wiederholung haben.

Negative Wirkungen von Rauschmitteln wie Cannabis

Mit nur einem Joint kann man den ganzen Stress des Tages hinter sich lassen. Also warum eigentlich nicht? Doch ganz so harmlos ist das Kiffen nicht. Wer Cannabis als Rauschmittel konsumieren möchte, sollte wissen, dass die Droge ernste Folgen für die Gesundheit haben kann. Dazu zählen unter anderem negative Emotionen wie Angst- oder Panikgefühle, Verwirrung, Filmriss, Halluzinationen oder eine übertriebene Empfindlichkeit. Es kann unter Cannabiseinfluss zu Psychosen kommen, die mit umfassendem Realitätsverlust einhergehen. Auf körperlicher Ebene sind Herzrasen, Übelkeit und Schwindel bis hin zu einem Kreislaufkollaps möglich. Das gilt besonders bei einer zu hohen Dosierung.

Wird Cannabis als Joint konsumiert, kommen die negativen Auswirkungen von Tabak bis hin zu Lungenkrebs hinzu. Wird Cannabis zusammen mit Alkohol eingenommen, können die negativen Auswirkungen beider Drogen einander wechselseitig verstärken.

Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Cannabis das Risiko für spätere Herzrhythmusstörungen und Gefäßschäden um das 3-Fache erhöht. Die Wirkung von Cannabis auf das Hormon- und Immunsystem sowie auf Ungeborene wird derzeit noch untersucht.

Glühbirne

Schon gewusst?

2021 gaben laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 1,6 % der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen und 8,6 % der 18- bis 25-jährigen Erwachsenen an, in den letzten 12 Monaten häufiger als 10x Cannabis konsumiert zu haben.

Mögliche weitere Folgen von Drogen wie Cannabis

Weil Wachstum und geistig-seelische Entwicklung bei Jugendlichen noch nicht abgeschlossen sind, hat ein erhöhter oder regelmäßiger Drogenkonsum bei ihnen besonders dramatische Folgen. So löst Cannabis möglicherweise Gehirnveränderungen aus und begünstigt die Entstehung von Schizophrenie.

Ist der Drogenkonsum mit einem Rückzug aus der gewohnten Umgebung verbunden, leiden auch das Lernen und die Bildung stark. Dadurch kann es zu einer erheblichen Reduzierung der Chancen auf beruflichen Erfolg und soziale Teilhabe kommen. Persönliche Bindungen zu Freund*innen und Familie können verloren gehen.

Von einem Joint zur Sucht: So kann sie entstehen

Die als positiv erlebten Wirkungen von Drogen wie z. B. Cannabis führen oft dazu, dass sich eine Sucht entwickelt. Zu den Risikofaktoren zählen u. a. ein früher Konsumbeginn und ein Freundeskreis, in dem Rauschmittel konsumiert werden. Auch Belastungen im persönlichen Umfeld wie Trennungserfahrungen, Erkrankungen, mangelnder Schulerfolg oder Arbeitslosigkeit fördern oft die Entstehung einer Sucht.

Du hast ein Suchtproblem? Das kannst du tun.

Wenn du weißt, dass du ein Suchtproblem hast, gibt es verschiedene Hilfsangebote, die du nutzen kannst.

Bei Beratungsstellen bekommst du Informationen rund um das Thema Sucht, z. B. zu Therapieformen und Behandlungsmöglichkeiten. Auf der Website der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen findest du Beratungsstellen in deiner Nähe.

Auch online kannst du dir Hilfe suchen. Z. B. auf drugcom.de, einem Internetportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Dort kannst du dich per E-Mail oder Chat beraten lassen.

Es gibt telefonische Beratungsstellen, bei denen du jederzeit anrufen kannst, wenn du mit jemandem über deine Sucht sprechen möchtest, z. B. die bundesweite Sucht- und Drogen-Hotline unter 01806 31 30 31.

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