Schilddrüse: Winziges Organ mit riesiger Wirkung

Hormonelle Fehlfunktionen, Gewebeveränderungen, Vergrößerungen: Jede*r Dritte weist eine krankhafte Veränderung der Schilddrüse auf. Das Risiko steigt mit dem Alter, Frauen sind besonders betroffen.

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Hormonelle Fehlfunktionen, Gewebeveränderungen, Vergrößerungen: Jede*r Dritte weist eine krankhafte Veränderung der Schilddrüse auf. Das Risiko steigt mit dem Alter, Frauen sind besonders betroffen.

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Bei Schilddrüsenerkrankungen sind oft nicht nur Organfunktionen beeinträchtigt. Auch das Seelenleben kann im Ungleichgewicht sein. Basis für eine gesunde Schilddrüse ist eine ausreichende Versorgung mit Jod.

So funktioniert deine Schilddrüse

Die auch als Schmetterlingsorgan bekannte Schilddrüse liegt vorderseitig am Hals unterhalb des Kehlkopfes. Ihre 2 Hauptlappen sind vor der Luftröhre miteinander verbunden. Jeweils oben und unten an den beiden Schilddrüsenlappen liegen 4 nur etwa korngroße Nebenschilddrüsen. Sie regulieren unabhängig von der Schilddrüse den Kalzium- und Phosphorhaushalt. Ein im Gehirn gebildetes Hormon reguliert die Hormonproduktion der Schilddrüse. Ein Rückkopplungs­mechanismus sorgt dafür, dass immer genau die richtige Menge an Hormonen vorhanden ist. Schilddrüsenhormone beeinflussen:

  • Herzkreislaufsystem und Blutdruck
  • Fettstoffwechsel und Cholesterinwerte
  • Energiebereitstellung und Körpergewicht
  • Zuckerstoffwechsel und Insulinproduktion
  • Verdauungsprozesse und Wärmeregulierung
  • Nervenstoffwechsel und Psyche
  • Entwicklung des Embryos

Schilddrüsenerkrankungen

Schilddrüsenerkrankungen entwickeln sich oft schleichend und bleiben daher lange Zeit unbemerkt. Daneben gibt es Autoimmunkrankheiten. Hierbei bildet der Körper infolge einer Fehlreaktion des Immunsystems Abwehrstoffe gegen körpereigene Strukturen. Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse sind Hashimoto und Morbus Basedow. Bemerkst du über einen längeren Zeitraum mehrere Symptome an dir, lass diese ärztlich abklären.

Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Verstopfung, Frieren oder depressive Verstimmungen können eine Unterfunktion der Schilddrüse anzeigen, bei der zu wenig Hormone bereitgestellt werden. Die Ursache kann in der Schilddrüse selbst liegen oder auch eine Folge der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis sein. Oft hilft eine Hormonsubstitution mit synthetischem Thyroxin.

Bluthochdruck, Schwitzen, Gewichtsverlust, starke Unruhe, Schlafstörungen sowie aggressive Stimmungen können auf eine Überfunktion der Schilddrüse hindeuten, bei der zu viele Hormone produziert werden. Ursächlich kann die Schilddrüse selbst oder auch die Autoimmunkrankheit Morbus Basedow sein.

Ein Engegefühl im Hals, häufiges Räuspern, Veränderungen an der Stimme, Atem- oder Schluckbeschwerden sowie ein Druckgefühl können auf eine vergrößerte Schilddrüse hinweisen. Im späteren Stadium ist die Vergrößerung von außen deutlich sichtbar. Häufigste Ursache ist ein Jodmangel. Aber auch Wucherungen, Knoten oder Zysten können dahinterstecken.

Müdigkeit, Erschöpfung, Missempfinden im Halsbereich (etwa beim Tragen von Ketten) können Hinweise sein. Akute Verläufe sind von einem allgemeinen Krankheitsgefühl gekennzeichnet. Die fortschreitende Zerstörung des Gewebes führt meist zu einer Unterfunktion. Ursachen können neben einer genetischen Veranlagung wahrscheinlich auch Umwelteinflüsse oder Stress sein. Hashimoto macht etwa 80 % der entzündlichen Erkrankungen der Schilddrüse aus. Frauen leiden 9x häufiger an Hashimoto als Männer.

Eine unkontrollierte Überproduktion an Hormonen führt in den meisten Fällen zu einer Vergrößerung der Schilddrüse. Die basedowsche Erkrankung kann auch zu entzündlichen Veränderungen im Gewebe hinter den Augäpfeln führen. Ein auffälliges Hervortreten der Augäpfel und Sehstörungen sind mögliche Folgen.

Deine Schilddrüse braucht Jod

Die Produktion der Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) ist jodabhängig. Dieses Jod muss über die Nahrung zugeführt werden. Erwachsene haben einen täglichen Jodbedarf von 180-200 Mikrogramm. Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt folgende Empfehlungen:

  • Täglicher Verzehr von Milch und Milchprodukten
  • Verzehr von Meeresfisch 1- bis 2-mal pro Woche
  • Verwendung von Jodsalz sowie von Lebensmitteln, die mit Jodsalz hergestellt wurden

Ein weiteres Lebensmittel mit einem hohen Jodanteil sind Hühnereier. Mit einem gekochten Ei lassen sich fast 10 % des Tagesbedarfs an Jod decken.

Übrigens ist auch eine Überversorgung mit Jod schädlich: Meeresalgen z. B. können einen extrem hohen Jodgehalt aufweisen. Bei Algen mit einem Jodgehalt von mehr als 20 mg/kg Trockenmasse muss neben dem Jodgehalt und der maximalen Verzehrmenge ein deutlicher Hinweis auf dem Etikett angebracht sein, dass eine übermäßige Zufuhr von Jod zu Störungen der Schilddrüsenfunktionen führen kann.

Glühbirne

Wann ist eine Jod-Supplementierung sinnvoll?

Die Antwort bekommst du bei uns.

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