Insekten: Kann man das essen?

Beim Gedanken an Insekten in Lebensmitteln schüttelt es viele Menschen. Dich auch? Dabei sind Insekten eine echte und vor allem klimafreundliche Proteinquelle. Schauen wir uns das doch mal genauer an.

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Zwei Illustrierte Menschen sitzen am Esstisch.
Beim Gedanken an Insekten in Lebensmitteln schüttelt es viele Menschen. Dich auch? Dabei sind Insekten eine echte und vor allem klimafreundliche Proteinquelle. Schauen wir uns das doch mal genauer an.

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Gerade einmal knapp jede 10. Person in Deutschland hat schon einmal Insekten gegessen oder zieht dies in Erwägung. Kaum verwunderlich, denn Insekten-Produkte sind in Deutschland noch die Ausnahme.

Derzeit sind in der Europäischen Union (EU) 4 Insektenarten als Lebensmittel zugelassen: Mehlwurm, Wanderheuschrecke, Hausgrille und Buffalowurm. Verwendet werden dürfen diese Insekten derzeit u.a. in diesen Produkten:

  • Getreideriegel
  • Brot und Brötchen
  • Verarbeitetes Getreide und Frühstückszerealien
  • Vormischungen für Backwaren
  • Getrocknete oder gefüllte Erzeugnisse aus Teigwaren
  • Gerichte auf Getreide- oder Teigwarenbasis
  • Nudeln
  • Snacks wie Chips, Cracker oder Brotstangen

Nur mit Kennzeichnungs­pflicht

Wie du siehst, können Insekten in vielen Lebensmitteln stecken. Aber in welchen genau? Schau dir die Zutatenliste bei verarbeiteten Produkten einmal an. Im Restaurant oder in der Bäckerei kannst du einfach nachfragen. So erkennst du Insekten in Lebensmitteln:

In der Zutatenliste müssen immer der lateinische und deutsche Name des verwendeten Insekts sowie die Verwendungsform genannt werden. Enthält ein Produkt beispielsweise Bestandteile der Hausgrille, findest du in der Zutatenliste Angaben wie „Acheta domesticus (Hausgrille, Heimchen)“, ergänzt durch die Verwendungsform, beispielsweise Paste oder Pulver.

Außerdem findest du Hinweise auf mögliche Allergierisiken. Wenn du eine Allergie auf Krebs- und/oder Weichtiere sowie Hausstaubmilben hast, solltest du besser auf den Verzehr von Insekten verzichten.

Insekten als Bestand­teil deiner Ernährung

Für die menschliche Ernährung zugelassene Insekten stammen aus kontrollierten Zuchtbetrieben. In der EU-Verordnung vorgeschrieben sind außerdem Maßnahmen für die Keimreduktion. Sie gewährleisten die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Speiseinsekten. Auch die Allergenkennzeichnung ist genau geregelt, denn für Allergiker*innen können Insekten durchaus zum Problem werden. Hinsichtlich ihres Gehaltes an hochwertigen Proteinen können die Krabbler mit Fleisch mithalten. Außerdem enthalten sie Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine und Mikronährstoffe wie Kupfer, Eisen, Zink oder Folsäure.

Tipp: Wenn du Insekten probieren möchtest, verwende zu deiner eigenen Sicherheit keine selbst gesammelten Insekten oder welche aus dem Zoohandel, sondern wende dich an den Lebensmittelhandel.

Wie sieht die Ökobilanz aus?

Zum Vergleich: Der essbare Anteil bei Insekten liegt bei 80 %, beim Rind nur bei 40 %. Die Produktion von Insekten braucht zwar dauerhaft hohe Temperaturen von 25 bis 30 °C, benötigt aber deutlich weniger Fläche und Wasser als die sonstige Nutztierhaltung.

Glühbirne

Schon gewusst?

Die Verwendung von Insektenbestandteilen in Lebensmitteln ist schon länger üblich. Echtes Karmin (E120) aus Cochenille-Schildläusen kann als roter Farbstoff in Süßigkeiten oder Milchprodukten stecken. Schellack (E904), ein von Schildläusen abgesondertes Harz, lässt z. B. Schoko-Dragees glänzen. Und Waldhonig enthält Ausscheidungen von Blattläusen.

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