Gesunde Verdauung: So bleibt dein Darm fit.

Eine gute Darmgesundheit ist wichtig für dein Wohlbefinden. Auch dein Immunsystem profitiert, denn das Mikrobiom im Darm spielt eine bedeutende Rolle bei der Abwehr von Infekten.

Zum Inhalt springen

Frau im offenen Wohnbereich macht spontan Yoga auf einem Hocker
Eine gute Darmgesundheit ist wichtig für dein Wohlbefinden. Auch dein Immunsystem profitiert, denn das Mikrobiom im Darm spielt eine bedeutende Rolle bei der Abwehr von Infekten.

Zum Inhalt springen

Viele Menschen leiden unter Problemen der Darmfunktionen. Durchfall und Verstopfung sind die häufigsten. Die Ursachen für diese Beeinträchtigungen können ganz unterschiedlich sein. Hier erfährst du, was du bei Verdauungsproblemen selbst tun kannst, wann Abwarten in Ordnung ist und wann du besser ärztlichen Rat einholst.

Das leistet dein Darm für dich

Der Darm mit den Hauptabschnitten Dünndarm und Dickdarm ist ein langer Muskelschlauch. Die Muskeltätigkeit des Darms (Darmperistaltik) sorgt dafür, dass die Nahrung im Darm weiterbewegt wird. Während der Darmpassage werden über die Schleimhäute alle wichtigen Nährstoffe in den Blutkreislauf geschleust. Gleichzeitig versorgt dich dein Darm mit aus der Nahrung aufgenommener Flüssigkeit. In der Darmwand produzierte Hormone helfen bei der Immunabwehr und schützen dich vor Krankheitserregern. Ist der Verdauungsprozess beendet, wird der unverdauliche Rest ausgeschieden.

Die Dauer dieses Vorgangs kann sehr unterschiedlich sein. Es ist völlig normal, 3x am Tag oder auch 3x in der Woche Stuhlgang zu haben. Aussehen und Beschaffenheit des Stuhls sind abhängig von der aufgenommenen Nahrung. Ist der Stuhl extrem flüssig, spricht man von Durchfall (Diarrhö). Eine Verstopfung (Obstipation) hingegen liegt vor, wenn der Stuhl sehr hart ist.

Durchfall

Erwachsene leiden etwa 1x im Jahr an Durchfall, Kinder oftmals häufiger. Man spricht von Durchfall, wenn es mindestens 3x am Tag zu sehr weichem oder flüssigem Stuhlgang kommt. Begleiterscheinungen sind Bauchkrämpfe, Bauchschmerzen und Blähungen. Aber auch Erbrechen, Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen sind möglich. Der Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten kann dabei besonders für kleine Kinder und ältere Menschen gefährlich werden.

Kommen Schwindel und Kreislaufprobleme hinzu, gehören Betroffene zeitnah in ärztliche Behandlung. Das gilt genauso bei hohem Fieber, Blut im Stuhl, starken Schmerzen, schlechtem Allgemeinzustand – oder wenn innerhalb von 48 Stunden keine Besserung eintritt.

Durchfall kommt eigentlich immer ungelegen und kann ziemlich unangenehm sein. Zu den häufigsten Ursachen von Durchfallerkrankungen gehören:

  • Magen-Darm-Infekt durch Noro- oder Rotaviren
  • Bakterielle Infekte ausgelöst durch Salmonellen, Campylobakter- oder Coli-Bakterien
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z. B. Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit) oder Allergien
  • Verzehr ungewohnter Lebensmittel
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, beispielsweise Antibiotika
  • Stress und psychische Belastungen

Akuter Durchfall muss bei Erwachsenen meist nicht behandelt werden. Wichtig ist aber, den Verlust an Flüssigkeit durch eine erhöhte Trinkmenge (Wasser, leicht gezuckerter Tee, Brühe) auszugleichen. Bewährte Nahrungsmittel bei Durchfall sind Zwieback, mit Schale geriebener Apfel, Bananen oder Reis. Verzichten solltest du auf eiskalte Getränke, fettige Speisen, Milchprodukte, stark zuckerhaltige Getränke wie Fruchtsäfte oder Softdrinks (auch Cola) sowie alle Lebensmittel mit Zuckeraustauschstoffen.

Kohletabletten gelten zwar als gängiges Hausmittel bei Durchfall, wissenschaftlich belegt ist diese Behandlungsmöglichkeit allerdings nicht. Um den Verlust von Salzen und Mineralstoffen auszugleichen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation dieses einfache Rezept zum Selbermachen: 4 TL Haushaltszucker, ¾ TL Kochsalz, 1 Tasse Orangensaft (ersatzweise 2 Bananen dazu essen) in 1 L Trink- oder Mineralwasser auflösen.

  • Wasch dir regelmäßig die Hände
  • Achte auf Hygiene in der Küche und bei der Zubereitung von Speisen
  • Unterbrich die Kühlkette von Fisch und Fleisch nicht
  • Erhitze tiefgekühltes Obst immer durch
  • Verzehre auf Reisen in tropische oder subtropische Länder kein rohes Obst und Gemüse, trink kein Leitungswasser

Verstopfung

Bei weniger als 3 Stuhlgängen pro Woche spricht man von Verstopfung. Der Stuhl ist von sehr harter und knolliger Beschaffenheit. Betroffene können ihren Darm nur unter starkem Pressen oder mit Schmerzen entleeren. Mitunter fehlt der Stuhldrang oder es bleibt nach dem Toilettengang das Gefühl, dass der Darm nicht richtig entleert wurde. Treten die Symptome länger als 3 Monate auf, spricht man von chronischer Verstopfung.

Insgesamt sind etwa 15 % der Erwachsenen von Verstopfung betroffen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko. Frauen leiden insgesamt häufiger unter Verstopfung als Männer. Grund dafür sind hormonelle Veränderungen in Schwangerschaft, Stillzeit und in den Wechseljahren.

In den meisten Fällen ist eine Verstopfung nicht gefährlich. Kommen allerdings Blut im Stuhl, starker Gewichtsverlust oder Übelkeit, Erbrechen und Bauchkrämpfe hinzu, ist ärztliche Hilfe dringend erforderlich.

Die Ursachen für eine Verstopfung lassen sich nicht immer eindeutig klären. Gründe können sein:

  • Ballaststoffarme Ernährung
  • Flüssigkeitsmangel
  • Bewegungsmangel
  • Unterdrückung des Stuhldrangs, z. B. unterwegs
  • Veränderte Lebensumstände auf Reisen
  • Stress und psychische Belastungen
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, zu häufiger Einsatz von Abführmitteln
  • Krankheiten oder Darmfunktionsstörungen

Gelegentliche Verstopfungen verschwinden meist von allein und müssen nicht speziell behandelt werden. In hartnäckigen Fällen können Abführmittel helfen, sollten aber unbedingt nur nach ärztlicher Absprache eingenommen werden. Im Fall einer chronischen Verstopfung richtet sich die Therapie nach der ärztlichen Diagnose.

  • Eine Ernährungsumstellung kann dir helfen, das Risiko zu senken: Wichtig sind Ballaststoffe (enthalten z. B. in Gemüse und Vollkornprodukten) und eine Flüssigkeitszufuhr von 1,5-2 L pro Tag
  • Sorg für ausreichend Bewegung
  • Nimm dir Zeit für den Stuhlgang und achte auf ein gutes Stressmanagement, denn auch das sind wichtige Faktoren für eine entspannte Darmtätigkeit

Glühbirne

Nutze unsere Vorsorgeangebote für deine Darmgesundheit:

Gesetzliche Darmkrebsvorsorge: Erfahre mehr in unserer Broschüre „Früherkennung"

Vorsorge, ganz einfach zu Hause, mit dem iFOBT-Test ab 35  Jahren zur Darmkrebsfrüherkennung.