Planetary Health Diet: Schmeckt dir und der Umwelt.

Hast du zu Jahresbeginn auch einen guten Vorsatz mit Blick auf deine Ernährung gefasst? Dann bist du nicht allein: Rund jede*r Zweite möchte diesen Vorsatz jetzt in die Tat umsetzen.

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Frau schneidet auf einem Schneidebrett in der Küche Karotten und anderes Gemüse
Hast du zu Jahresbeginn auch einen guten Vorsatz mit Blick auf deine Ernährung gefasst? Dann bist du nicht allein: Rund jede*r Zweite möchte diesen Vorsatz jetzt in die Tat umsetzen.

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Beim Stichwort „gesunde Ernährung“ denken die meisten Menschen zunächst an ihre eigene Gesundheit, an Diäten oder eine optimale Versorgung mit Nährstoffen. Klar, das ist wichtig.

Doch wie wäre es, wenn unsere Ernährung nicht nur gut für unseren Körper, sondern auch für unsere Umwelt wäre? Eine Antwort auf diese Frage liefert zum Beispiel die Planetary Health Diet.

Planetgesunde Ernährung – das ist die Planetary Health Diet

Dahinter steckt ein gesunder und umweltgerechter Speiseplan. Dieser empfiehlt Spannbreiten für Lebensmittelmengen, die Mensch und Planet guttun. Neben pflanzlichen Lebensmitteln, die dabei den Großteil der täglichen Ernährung ausmachen, kommen – für alle, die nicht verzichten möchten – auch ab und zu tierische Produkte auf den Teller.

Mit diesem Speiseplan werden also die gängigsten Ernährungsvorlieben bedacht und möglichst viele Menschen angesprochen. Er kann außerdem eine hilfreiche Inspiration sein, wie eine nachhaltige Alltagsernährung aussehen und auch schmecken kann. Nämlich lecker und abwechslungsreich. Und dabei auch gut für die Umwelt.

Auf deine Bedürfnisse angepasst

Die Planetary Health Diet versteht sich als Modell – als Anstoß, mal über den Tellerrand zu schauen. Insgesamt ist sie auf einen Tagesumsatz von 2.500 kcal ausgelegt. Je nachdem, wie hoch dein individueller Kalorienbedarf ist, kannst du die Lebensmittelmengen natürlich auf deine aktuelle Lebenssituation anpassen. Wenn du zum Beispiel einem körperlich anstrengenden Beruf nachgehst, hast du vielleicht einen höheren Umsatz als jemand mit einem Bürojob im Sitzen.

Saisonale oder regionale Lebensmittel?

Natürlich gehört zu einer verantwortungsbewussten Ernährungsweise auch die Reduzierung der Transportwege. Wenn du die Möglichkeit hast, achte daher am besten auf regional erzeugte und saisonal vorkommende Lebensmittel.

Wenn du auf regionale Ernährung setzt, ernährst du dich gleichzeitig auch nach saisonalen Kriterien. Und wenn du dich bevorzugt saisonal ernähren möchtest, kommst du eigentlich immer auf Produkte aus der Region zurück. Deshalb: Wenn du in deiner Ernährung regionale oder saisonale Schwerpunkte setzt, stimmt dein Ansatz immer.

Natürlich kannst du viele in Sommer oder Herbst geerntete Feldfrüchte sowie Obst einlagern oder haltbar machen – das bereichert deinen Speiseplan übers Jahr. Frische Erdbeeren aus Spanien im Winter, Flug-Mangos und exotische Gemüsesorten sollten bei der Planetary Health Diet allerdings die Ausnahme bleiben. Denn sie haben lange, energieintensive und emissionsreiche Transportwege hinter sich. Und damit eine ungünstige Bilanz für Umwelt und Klima.

Glühbirne

Wie viel wovon?

Wie sieht ein umweltgerechter Speiseplan im Sinne der Planetary Health Diet aus?

• 350 g Gemüse, 200 g Obst und 250 g Vollkorngetreide, z. B. in Form von Brot, Reis oder Nudeln, liefern dir die gesunde Basis für den Tag, ergänzt durch bis zu 100 g Hülsenfrüchte oder 75 g Nüsse.

• Physiologisch wertvolle Fette wie Oliven-, Raps-, Sonnenblumen-, Soja-, Erdnuss- und Traubenkernöl können bis zu 80 g am Tag ausmachen. Gesättigte Fette wie Palmöl, Schmalz und Talg sollten hingegen nur in geringen Mengen vertreten sein.

• Tierische Produkte von Ei bis Fleisch, Fisch und Milchprodukten wegen der Auswirkungen der Tierhaltung auf die Umwelt bitte eher sparsam einsetzen. Das bedeutet aber nicht, dass du ganz auf sie verzichten musst: 2 Portionen Fisch oder ein Hähnchenfilet bzw. ein kleines Schnitzel pro Woche sind okay. Milch (oder aus der gleichen Menge Milch hergestellte Produkte) ist bis zu 250 g am Tag ebenfalls im grünen Bereich. Ebenso darf auch das Sonntagsei weiterhin auf deinem Frühstückstisch stehen.

• Zucker und sonstige Süßungsmittel sollten sparsam eingesetzt werden (pro Woche nicht mehr als ca. 200 g).

Das alles erscheint aus ernährungswissenschaftlicher Sicht recht ausgewogen und klingt nicht nach übermäßigem Verzicht. Warum nicht mal ausprobieren?

Planetary Health Diet: Wer hat’s erfunden?

Urheber der Planetary Health Diet ist die EAT-Lancet-Kommission. Lancet ist eine international renommierte Fachzeitschrift im Gesundheitswesen. Der Kommission gehören internationale Wissenschaftler*innen an, darunter auch solche aus der Klima- und Ernährungsforschung. Das Ziel der Kommission ist es, eine wissenschaftliche Grundlage für einen Wandel des globalen Ernährungssystems zu schaffen. Dazu zählt auch die Förderung einer emissionsärmeren, nachhaltigen Landwirtschaft.

Planetary Health Diet: Ganz leicht mit Mittelmeer- oder Levante-Küche!

Mach z. B. die Mittelmeerküche oder auch die Levante-Küche zur Leitlinie deiner Ernährung! Die Küche rund ums Mittelmeer gilt als sehr ausgewogen, gemüsebasiert und gesund – die dort traditionell vorhandenen Anteile an Fleisch und Meerestieren lassen sich individuell reduzieren oder ganz weglassen. Das entspricht im Wesentlichen der flexitarischen Ernährungsweise:

Iss von allem, aber nicht zu viel. Und achte auf Herkunft und Qualität. Rezepte findest du überall im Internet.

Mehr zur Planetary Health Diet findest du beim Bundeszentrum für Ernährung unter bzfe.de.

  • Hoher Gemüseanteil (vor allem Tomate, Aubergine, Paprika, Zucchini, Knoblauch, Lauch, Zwiebel)
  • Gewürze und Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Salbei, Fenchel, Kümmel, Anis, Oregano, Basilikum
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Nudeln, Reis oder helles Brot als Beilage

  • Hoher Gemüseanteil, ähnlich Mittelmeerküche
  • Vielseitige Verwendung von Hülsenfrüchten
  • Gewürze und Kräuter wie Kardamom und Minze und verschiedene hocharomatische orientalische Gewürzmischungen
  • Hammel- oder Lammfleisch, auch Geflügel
  • Oliven

  • Viele Kräuter lassen sich ganzjährig selbst ziehen
  • Gemüse saisonal bzw. regional einkaufen
  • Fleisch und Fisch reduzieren oder auch mal ganz weglassen
  • Achte möglichst auf Produkte aus ökologischer Erzeugung

Verschwendung stoppen, Energie sparen

Ein wichtiger Beitrag zur klima- und umweltgerechten Ernährung ist auch die Vermeidung von Abfällen und die möglichst energiesparende Zubereitung.

  • Kauf nur das, was du zeitnah verbrauchen kannst
  • Wirf bei der Zubereitung möglichst wenig weg
  • Bereite Gerichte für mehrere Tage zu, das spart Energie
  • Verwerte Übriggebliebenes fantasievoll und kreativ
  • Bevorzuge Gerichte mit kurzen Garzeiten
  • Wenn du kannst, nutze so oft wie möglich das Fahrrad zum Einkaufen

Planetary Health Diet: Win-win für dich und den Planeten

Probier es doch mal aus. Und du wirst erleben, wie einfach nachhaltige Ernährung gehen kann. Und wie schnell du selbst dabei gewinnst und auch deine Umwelt.

So gewinnst du:

  • Reduzierte Anfälligkeit für Übergewicht, Diabetes und Hypertonie
  • Versorgung mit allen Vitalstoffen
  • Mehr Lebensfreude in einer intakten Umwelt

So gewinnt die Erde:

  • Schonung der Ressourcen Wasser, Boden und Luft
  • Reduktion klimaschädlicher Gase
  • Verbesserung der Bodenqualität durch nachhaltige Bewirtschaftung
  • Erhaltung der pflanzlichen und tierischen Biodiversität

Eine ausgewogene Ernährung nützt auch deiner Darmgesundheit  – lies bei uns mehr darüber!

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