Gebär­mutter­hals­krebs: Das solltest du wissen

Tumoren im Gebärmutterbereich zählen zu den häufigsten Krebserkrankungen im weiblichen Genitalbereich. Lies, was HPV damit zu tun haben kann und was du tun kannst, die Erkrankung früh zu erkennen.

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Illustrierte Frau steht mit ihrem Fahrrad neben einem Baum.
Tumoren im Gebärmutterbereich zählen zu den häufigsten Krebserkrankungen im weiblichen Genitalbereich. Lies, was HPV damit zu tun haben kann und was du tun kannst, die Erkrankung früh zu erkennen.

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Gebärmutterhalskrebs: Was ist das und wie entsteht er?

Als Gebärmutterhals wird der untere Bereich der Gebärmutter bezeichnet. Er verbindet den oberen breiteren Gebärmutterkörper mit der Vagina. Der aus Bindegewebe und Muskeln bestehende Gebärmutterhalskanal – auch Zervixkanal genannt – ist mit einer Schleimhaut überzogen. Die Drüsen im Gewebe produzieren einen zähen Schleim, um die Gebärmutterhöhle zu verschließen und auf diese Weise vor Infektionen über die Vagina zu schützen.

Entsteht im Bereich des Gebärmutterhalses ein bösartiger Tumor, bezeichnet die Medizin ihn als Zervixkarzinom. Es handelt sich um Gewebe des Gebärmutterhalses, das sich oft über viele Jahre hinweg abnorm entwickelt hat. Bilden sich daraus Krebszellen, können die sich stark vermehren und eine Geschwulst bilden. Bleibt das unentdeckt, können sich die Tumorzellen in umliegendes Gewebe und Organe ausbreiten und dort weitere Geschwülste – Metastasen genannt – verursachen.

Das sind die häufigsten Risiko­faktoren für ein Zervix­karzinom

Eins vorweg: Welche Ursachen hinter einer Gebärmutterhalskrebserkrankung stecken, konnte die Wissenschaft bis heute nicht eindeutig feststellen. Aber es wurden Faktoren ermittelt, die nachweislich das Gebärmutterhalskrebsrisiko erhöhen und die du darum kennen solltest. Als einer der wichtigsten Risikofaktoren gilt eine Infektion mit bestimmten humanen Papillomviren (HPV). Mehr als 70 % aller bösartigen Veränderungen des Gebärmutterhalses und der dazugehörigen Krebsvorstufen werden aktuell mit den HP-Viren 16 und 18 in Verbindung gebracht.

Ein erhöhtes Gebärmutterhalskrebsrisiko besteht aber auch, wenn:

  • Dein*e Gynäkolog*in bei einem PAP-Abstrich Zellveränderungen oder eine Krebsvorstufe festgestellt hat
  • Du rauchst
  • Du bereits in jungen Jahren häufig wechselnde Sexualpartner hattest, weil dies das Risiko von Infektionen und sexuell übertragbaren Krankheiten erhöhen kann
  • Du Medikamente einnimmst, die deine körpereigene Abwehr verringern
  • Du an einer Immunschwäche, z. B. einer HIV-Infektion, leidest

Symptome sind lange nur schwer zu deuten

Das Heikle bei einer Zervixkarzinom-Erkrankung ist, dass Betroffene lange keine eindeutigen Anzeichen spüren – denn normalerweise verursachen weder die Vorstufen bei einer bösartigen Veränderung von Gewebezellen noch das Frühstadium von Gebärmutterhalskrebs Beschwerden oder gar Schmerzen.

Erst im weiter fortgeschrittenen Stadium, wenn ein Zervixkarzinom schon eine gewisse Größe erreicht hat, können Symptome auftreten. Aber auch diese Anzeichen sind nicht eindeutig, denn diese können genauso durch andere – teilweise auch gutartige – Erkrankungen verursacht werden:

  • Schleimabsonderungen und ein unangenehmer Geruch aus der Vagina
  • Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr
  • Blutungen nach dem Stuhlgang
  • Blutiger oder fleischfarbener Ausfluss außerhalb der Menstruation

Stellst du bei dir derartige Symptome fest, gilt: Bewahre einen kühlen Kopf und lass die Hintergründe vorsorglich zeitnah durch deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt abklären.

Gebärmutterhalskrebs kann in jedem Alter auftreten, allerdings sind laut Deutscher Krebsgesellschaft Frauen im Alter zwischen 40 und 59 Jahren deutlich häufiger betroffen. Bei den 20- bis 40-Jährigen werden öfter Vorstufen und Frühformen von Gebärmutterhalskrebs festgestellt.

Früherkennung: Diese Untersuchungen helfen weiter

Die Heilungschancen bei Gebärmutterhalskrebs sind gut – vorausgesetzt, er wird früh genug entdeckt. Vor- und Frühstadien können laut Deutscher Krebsgesellschaft in der Regel geheilt werden. Im Schnitt erkranken in Deutschland jährlich 4.400 Frauen am Zervixkarzinom. Neben der jährlichen Vorsorgeuntersuchung bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt gilt die HPV-Impfung als wichtiges Schutzinstrument.

Der PAP-Test zählt zu den wichtigsten Bausteinen der Krebsfrüherkennung und sollte jährlich wiederholt werden. Ab dem 20. Lebensjahr wird bei Frauen im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung auch ein Zellabstrich vom Muttermund und dem Gebärmutterhals genommen. Unter dem Mikroskop können Veränderungen im Zellbild sichtbar gemacht werden. Sind diese auffällig, können Folgeuntersuchungen, beispielsweise ein HPV-Test, sinnvoll sein. Die Pronova BKK übernimmt einmal jährlich die Kosten für den PAP-Abstrich. Frauen ab 35 wird empfohlen, alle 3 Jahre eine Kombination aus PAP- und HPV-Test vornehmen zu lassen – auch diese Kosten zahlt die Pronova BKK.

Die Tastuntersuchung erfüllt im Zusammenhang mit der jährlichen Krebsfrüherkennung einen wichtigen Zweck: Durch die Vagina werden sowohl der Gebärmutterhals und der Muttermund als auch der Gebärmutterkörper, die Eierstöcke und Eileiter auf mögliche Veränderungen abgetastet. Ab 30 Jahren wird die Brust zudem zusätzlich 1x jährlich abgetastet.

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Erinnerung via App

Vorsorgeuntersuchungen gehen im Alltag schnell einmal unter. Mit der Pronova BKK-App vergisst du keine Termine mehr. Der in der App integrierte Gesundheitskalender erinnert dich rechtzeitig daran, Vorsorgetermine für dich und deine bei uns mitversicherten Familienmitglieder zu machen.

Auffälliger PAP-Abstrich: Was passiert nun?

Der letzte PAP-Abstrich war auffällig? Kein Grund zur Sorge: Das ist keine Krebsdiagnose! Es bedeutet erst einmal, dass die untersuchten Zellen unter dem Mikroskop verändert aussahen. Solche Veränderungen können harmlos sein und etwa durch Entzündungen hervorgerufen werden.

Manchmal kann ein PAP-Ergebnis aber auch anzeigen, dass Krebsvorstufen vorliegen. Das bedeutet zunächst, dass ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs besteht. Häufig bilden sich diese Vorstufen auch ohne Behandlung von allein wieder zurück. Deswegen heißt es jetzt in vielen Fällen erst einmal: abwarten.

Zeigt der PAP-Befund fortgeschrittene Zellveränderungen an, folgen zeitnah z. B. neben einem HPV-Test weitere Untersuchungen. Mit ihnen können Frauenärzt*innen einen kritischen Verdacht absichern – oder eben auch ausschließen:

Ein Kolposkop funktioniert wie eine Art Vergrößerungsglas – mit diesem medizinischen Gerät kann deine Ärztin oder dein Arzt sich die Oberfläche der Gebärmutterhalsschleimhaut, des Muttermunds und der Vagina in 10- bis 40-facher Vergrößerung über einen Monitor ansehen und so auch kleine Veränderungen im Gebärmutterhals entdecken und beurteilen. Viele niedergelassene Fachgynäkologinnen und -gynäkologen können eine Kolposkopie selbst durchführen. Es kann aber auch sinnvoll sein, Betroffene in die Dysplasiesprechstunde einer auf Gewebeveränderungen spezialisierten Praxis zu überweisen.

Während ein PAP-Test ermitteln kann, ob Zellen stark krankhaft verändert sind, kann eine Biopsie auch ermitteln, wie tief sich die Gewebeveränderungen erstrecken – sie wird häufig vorgenommen, wenn eine Kolposkopie den Verdacht auf Veränderungen erhärtet hat. Dann entnehmen Ärztin oder Arzt aus den verdächtigen Bereichen am Muttermund und Gebärmutterhals kleine Gewebestücke und lassen diese in einem Pathologie-Speziallabor untersuchen. Eine Biopsie ist normalerweise nicht sehr schmerzhaft, weil der Gebärmutterhals als eher unempfindlich gilt. Wer Sorge hat, kann mit Ärztin oder Arzt über eine örtliche Betäubung sprechen. Ergibt die Untersuchung eine leichte oder ein mittelschwere Zellveränderung, besteht die Chance, dass diese sich noch allein wieder zurückbildet. Jetzt ist eine halbjährliche Kontrolle das A und O, um bei einer Verschlechterung schnell handeln zu können.

Ergeben die vorherigen Untersuchungen, dass die Gewebeveränderungen schon weit fortgeschritten sind und es sich um eine Krebsvorstufe im Übergang zum Karzinom handelt, wird Betroffenen meist dazu geraten, das krankhaft veränderte Gewebe im Bereich des Gebärmutterhalses entfernen zu lassen. Dabei wird ein kegelförmiger Teil vom Gebärmutterhals und ein kleiner Randsaum gesundes Gewebe entfernt, um das Rückfallrisiko so niedrig wie möglich zu halten. Die sogenannte Konisation wird oftmals in einer Frauenklinik oder auch ambulant in Dysplasiezentren vorgenommen und dauert oft nicht länger als 30 Minuten. Da die Konisation unter Kurznarkose stattfindet, sollten Betroffene sich aber abholen lassen und auch in den nächsten Stunden nicht allein sein.

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